Oberösterreich

"Bereits im Streikmodus" – Aus für X-Mas Shopping droht

Kommt am Wochenende der nächste Streik? Scheitert die aktuelle Verhandlungsrunde, reagiert der Handel mit einer Arbeitsniederlegung. 

Johannes Rausch
Handelsbetriebe könnten am Freitag und Samstag streiken.
Handelsbetriebe könnten am Freitag und Samstag streiken.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Es zeichnet der nächste Arbeitskampf ab: Geht es nach der Gewerkschaft GPA, soll es am Freitag und Samstag im Handel Streiks geben, alles könnte still stehen. Und das ausgerechnet am ersten X-Mas-Shopping-Wochenende.

Heute, Dienstag, ist bereits die fünfte Verhandlungsrunde zum Handels-Kollektivvertrag anberaumt. Sie soll bis in die Abendstunden gehen, die Stimmung ist angespannt.

"In Wartestellung"

"Wir sind in Wartestellung, was in Wien passiert", sagt Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA OÖ, am Dienstagnachmittag gegenüber "Heute". "Wir fordern eine nachhaltige Gehaltserhöhung, es muss ein tragbares Ergebnis sein. Es braucht vernünftige Abschlüsse über der Inflationsrate."

"Wir von der Gewerkschaft wollen, dass Menschen im Handel ihre Existenz absichern können". 

Man befinde sich bereits im "Streik-Modus". Alleine die Stromrechnung sei für die meisten Handels-Angestellten eine enorm hohe Belastung. "Die Handels-Mitarbeiter können teilweise ihre Wohnungen nicht mehr bezahlen", erklärt Gerstmayer. Es gehe jetzt vor allem darum, "dass Menschen im Handel ihre Existenz absichern können".

"Es braucht vernünftige Abschlüsse über der Inflationsrate", sagt Gerstmayer.
"Es muss ein tragbares Ergebnis sein", fordert GPA-Geschäftsführer Gerstmayer. 
"Es muss ein tragbares Ergebnis sein", fordert GPA-Geschäftsführer Gerstmayer. 
GPA

Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen Repräsentanten der Wirtschaftskammer. Sie vertreten die Positionen der Arbeitgeber in der Handelsbranche. Die Energiekosten seien ein Problem, außerdem auch die Einkaufspreise extrem gestiegen. Diese könne man nicht an die Kunden weitergeben.

"Spielraum sehr gering"

Darüber hinaus habe man ohnehin geringe Verdienstmargen, erklärt Ernst Wiesinger, Spartenobmann des Handels in der Wirtschaftskammer. "Daher ist der Spielraum, den wir bei den Lohnerhöhungen haben, ein sehr geringer, weil es sonst um die Existenz der Unternehmen selbst geht", sagt Wiesinger gegenüber dem ORF.

Beide Seiten rechnen damit, dass Streiks möglich sind. Große Handelsbetriebe quer durch alle Branchen wären davon betroffen: Lebensmittel-, Textil- und Einzelfachhandel. Doch einige Betriebe – vor allem kleinere – teilten bereits mit, dass sie auch im Fall eines Streiks offen haben werden.

Verfahrene Verhandlungen

Wie "Heute" berichtete, trennten sich 430.000 Beschäftigte bei den Verhandlungen zur Lohnanpassung am Dienstag vergangener Woche ohne Ergebnis. 

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