Wird wieder aufgebaut

Skatepark muss Kanal und Bohrer "Krümel" weichen

Aufgrund der Errichtung eines Zielschachtes für den Ausbau des Wiental-Kanals wird der Skatepark Auhof in Hietzing dem Erdboden gleichgemacht.
Wien Heute
19.06.2025, 16:10
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Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser von zwei Millionen Wienern und 180.000 Gebäuden sicher zur Kläranlage in Simmering transportiert. Wien Kanal ist mit einer Leitungslänge von mehr als 2.500 Kilometern Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Auch die Bauarbeiten für den Wiental-Kanal schreiten immer weiter voran.

Seit dem Frühjahr 2024 finden die Arbeiten zur Verlängerung des Kanals um insgesamt neun Kilometer zwischen dem Gaudenzdorfer Gürtel (Margareten) und dem Skatepark Auhof (Hietzing) statt – und Letzterer muss nun der Tunnelbohrmaschine weichen.

Skater müssen auf anderen Park ausweichen

Denn die Errichtung des Zielschachtes (acht Meter Durchmesser, 13 Meter Tiefe) nimmt die ganze Fläche des Skateparks ein. Nach Ende der Bauarbeiten Anfang 2028 soll die Sportanlage aber wieder errichtet werden. Nutzer des Skateparks können während der Bauzeit auf den etwa sechs Minuten entfernten Skatepark am Christine-Enghaus-Weg in Hütteldorf (Penzing) ausweichen.

Skater müssen auf den Park am Christine -Enghaus-Weg in Hütteldorf ausweichen.
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Ziel des Projektes ist es unter anderem, dass die Wasserqualität im Wienfluss verbessert und das Kanalnetz bei Starkregen entlastet wird: "Die Aufenthaltsqualität und Sicherheit direkt am Wasser für Erholungssuchende und für die Benützerinnen und Benützer des Wiental-Radwegs wird dadurch zukünftig steigen", hebt die Hietzinger Bezirksvorsteherin Johanna Sperker (ÖVP) hervor.

Wiental-Kanal ist größtes Kanalprojekt

Die 135 Meter lange und 1.000 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine wurde aus über 20.000 Teilen zusammengebaut und von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) auf den Namen "Krümel" getauft. Ihren Einsatz startet sie am Gaudenzdorfer Gürtel (Margareten), von Meidling über Rudolfsheim-Fünfhaus und Hietzing schlängelt sie sich dann bis zum Skatepark Auhof.

"'Krümel' ist zwar noch ganz jung, wird aber in Wien seine Spuren hinterlassen. Und zwar in Form des Wiental-Kanals, dem größten Kanalprojekt in der Geschichte von Wien Kanal. Bis 2028 werden alle bestehenden Kanäle der angrenzenden Bezirke an den neuen Wiental-Kanal angeschlossen sein und so den Wienfluss vor Verunreinigungen schützen und das Kanalnetz bei Starkregen entlasten. Damit leistet Krümel einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz und die Lebensqualität der Wiener", meint Czernohorszky.

Kanal soll 2028 in Betrieb gehen

Im Anschluss geht es 2026 zurück zum Startpunkt und in die Gegenrichtung entlang von Mariahilf bis zum Ernst-Arnold-Park in Margareten. Im Laufe des Jahres 2028 soll der Kanal in Betrieb genommen werden. Die Kosten für das Projekt betragen rund 270 Millionen Euro.

Angetrieben wird der Bohrer von zwei 315 Kilowatt starken Elektromotoren (ca. 850 PS). Über eine akkubetriebene Stollenbahn werden rund 65.000 Tonnen Tübbinge (Betonfertigteile für die Innenschale des Tunnels, Anm.) eingefahren und 105.000 Kubikmeter Boden mit einem Gesamtgewicht von rund 190.000 Tonnen ausgefahren. Drei Teams mit jeweils 20 Personen kümmern sich in drei Schichten rund um die Uhr um den Vortrieb.

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