Hunderttausende Niederösterreicher – aber auch viele Wiener – haben hier Skifahren gelernt. Damit könnte bald Schluss sein. Der Liftbetrieb in Lackenhof (Bezirk Scheibbs, NÖ) steht vor dem Aus: Die Finanzspritze durch das Land NÖ gilt nur mehr für eine Saison. Wie der Betrieb danach weiterlaufen soll, steht noch in den Sternen.
Die diesjährige Saison in Lackenhof startet am 6. Dezember, sie endet am 15. März 2026. Ob danach jemals wieder ein Skilift hier den Betrieb aufnehmen wird, ist fraglich. Die Winter haben sich verändert: Sie werden immer kürzer, auch die Kälte nimmt ab. Kleine Skigebiete müssen ihr Angebot anpassen.
Skipisten werden zu Mountainbike-Strecken, allgemein müssen Skigebiete andere beliebte Freizeitaktivitäten anbieten. "Wir kämpfen wirklich jeden Tag um den Fortbestand unseres Skigebietes", so Andreas Fallmann, Bürgermeister von Gaming (Bezirk Scheibbs, NÖ), gegenüber der "Kronen Zeitung".
Die Abhängigkeit vom Fremdenverkehr sei enorm gewesen – Lackenhof stand schon vor ein paar Jahren kurz vor dem Aus. Im November 2021 sei laut "Sportsbusiness.at" von der Schröcksnadel-Gruppe beschlossen worden, dass die Ötscherlifte für die damalige Saison nicht in Betrieb genommen werden soll.
Im Dezember 2021 wurde dann vom Land NÖ verkündet, dass die Ötscher-Lifte und die Hochkar-Bergbahnen zusammengeführt werden.
Das Land NÖ übernahm dafür die Schröcksnadel-Anteile. Somit war der Liftbetrieb in Lackenhof für zwei weitere Jahre garantiert – jetzt stehe man aber vor der letzten Finanzspritze.
"Kurz vor der Landtagswahl gab es dann plötzlich die Übernahme durch das Land", so Helga Krismer, Klubobfrau der Grünen, zur "Kronen Zeitung". Die finanzielle Unterstützung sei aber nur mehr für eine Saison möglich.
Ein fehlender Plan sei aber nicht das Problem, "sondern es fehlt frisches Blut, also junge Leute, die etwas umsetzen und investieren wollen", so Franz Heher, Betreiber eines Skiverleihs und einer Unterkunft, zur "Kronen Zeitung".
Unter Grundbesitzern sind die Meinungen zum "Ganzjahrestourismus" breit gestreut – während einige dabei sind, sind andere misstrauisch. Die einen wünschen sich Besuchermassen, die anderen wollen die Ruhe der Wildtiere nicht stören. Laut Heher brauche es zusätzlich zu Investitionen auch den Willen, etwas aufzubauen.