Fahrerflucht zwecklos

Smartes System – Wiener sagen Park-Rowdys den Kampf an

Einmal zu knapp geparkt und schon ist die Vespa zerkratzt. Ein Wiener Start-up entwickelte nun eine smarte Überwachungstechnologie.
Wien Heute
18.05.2025, 21:58
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In Städten wie Wien ist das Abstellen von Vespas oder Motorrädern oft ein Risiko. Einmal zu nahe an einem Auto geparkt, und schon ist der Seitenspiegel verbogen, der Lack zerkratzt oder das ganze Fahrzeug umgeworfen. Und der Verursacher? In vielen Fällen spurlos verschwunden.

"Secubix" heißt das junge Unternehmen aus Wien, das sich diesem Problem nun widmet. Mit einem smarten Überwachungssystem will das Startup Fahrerflucht nach Parkremplern und Diebstähle künftig unmöglich machen.

Ein System aus Frust geboren

Florian Gebauer, Gründer und CEO von "Secubix", kennt das Problem aus eigener Erfahrung. Wiederholt wurde seine Vespa beschädigt – ohne dass je ein Schuldiger gefunden wurde. "Irgendwann hatte ich genug", sagt er. Gemeinsam mit Co-Gründer Elmas Libohova entwickelte er ein Kamerasystem mit Bewegungssensoren, das bei einem Aufprall automatisch ein Video aufzeichnet und das Kennzeichen des verursachenden Fahrzeugs direkt aufs Smartphone des Besitzers überträgt.

Auch bei Diebstahl reagiert das System: Über eine integrierte GPS-Funktion lässt sich das Zweirad in Echtzeit orten. Die Datenübertragung erfolgt per Mobilfunk, was unmittelbare Benachrichtigungen ermöglicht.

Datenschutzkonform und einsatzbereit

Ein häufiger Einwand: "Darf man das überhaupt?" Die Gründer betonen, dass Secubix datenschutzkonform arbeitet. Es wird nur im Schadensfall aufgezeichnet – keine Dauerüberwachung und keine Speicherung ohne Anlass.

Mit dieser Idee konnte das Start-up bereits über 250 Unterstützer auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter überzeugen. Auch bei der Fernsehshow "2 Minuten 2 Millionen" überzeugten sie die beiden Investoren Alexander Schütz und Mathias Muther und bekamen eine Zusage über 225.000 Euro für 25,1 Prozent.

System in Weiterentwicklung

"Wir hören oft: 'Selber schuld, wenn du dein Motorrad falsch parkst' – aber das ist nichts anderes als Täter-Opfer-Umkehr. Unser System sagt: Wir dulden keine Respektlosigkeit mehr", sagt Libohova.

Der Fokus liegt derzeit auf Vespas, deren standardisierte Bauform den Einbau der Kamera erleichtert. In Entwicklung ist bereits eine Lösung für Motorräder, deren Vielfalt in Bauformen die Herausforderung größer macht. Auch eine Expansion in andere europäische Länder ist geplant – denn die Probleme sind vielerorts ähnlich.

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