Schwere Misshandlungen und massive Gewalt in Mafia-Manier wird einem serbisch-stämmigen Brüderpaar vorgeworfen. Gemeinsam sollen die beiden Verdächtigen am 27. April ab 6 Uhr früh ihren Cousin Alex M. (36) offenbar aus reiner Rachsucht in einem bekannten Livemusik-Lokal in Wien-Favoriten mehrere Stunden gequält, sexuell missbraucht und gefoltert haben.
"Ich war mit zwei Bekannten fort, als sie mich noch überredeten in dieses bekannte Café zu gehen", so der Betroffene zu "Heute". Kaum hatte der Wiener die bekannte Balkan-Bar betreten, wurde er von seinen Cousins am Tresen bemerkt. Bereits seit mehr als einem Jahr sollen sich die Brüder auf das Opfer eingeschossen haben, angeblich "weil mein kleiner Neffe einmal mit der Frau von einem der beiden getanzt hat."
"Kurz nachdem ich drinnen war, standen sie auf und sperrten das Lokal zu und ich wurde von den rund fünfzehn verbliebenen Lokalgästen umzingelt. Mein Cousin zog eine Pistole. Dann wurde es brutal", so M., der zuerst festgehalten und dem Alkohol eingeflößt wurde. Daraufhin soll er mehrere Stunden lang mit Tritten, Schlägen und Gegenständen malträtiert worden sein. "Ich lag wehrlos am Boden, mir wurde die Hose heruntergezogen und keiner im Lokal ging dazwischen", so der 36-Jährige.
Die perfide Roma-Rache sei von den Cousins sogar gefilmt, in einer WhatsApp-Gruppe geteilt und von Gästen gefeiert worden. Erst um 9 Uhr früh, als der Besitzer kam und das Lokal aufsperrte, konnte das schwer verletzte Opfer sich nach eigenen Angaben aus der Gewalt der Verdächtigen befreien. "Ich war zwischenzeitlich mehrmals bewusstlos", so der 36-Jährige, dem laut Spitalsbericht die Nase gebrochen, ein Zahn mit einem Glasstrohhalm ausgeschlagen und das Trommelfell zerrissen wurde.
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Hier findest du sie:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
TelefonSeelsorge – Notruf 142 (täglich 0-24 Uhr)
Übersät mit blauen Flecken, Wunden im Gesicht und mit letzter Kraft rief er die Polizei. "Ich kann seither nicht schlafen, kaum gehen und bin psychisch am Ende", klagt der Familienvater und bangt um sein Leben und das seiner Liebsten. Er fordert Gerechtigkeit für das erlittene Leid und betont: "Das war wie im Mafiafilm und eigentlich versuchter Mord." Die Polizei ermittelt derzeit wegen schwerer Körperverletzung und Freiheitsentziehung. Die Unschuldsvermutung gilt.