Marder sind neugierige Tiere und haben ein starkes Revierverhalten. Vor allem im Motorraum von Autos fühlen sie sich besonders wohl. Der Grund: Es riecht dort nach anderen Tieren, was die Marder zu Bissattacken verleitet. Auch die gummiartigen Materialien wie Zündkabel oder Kühlmittelschläuche machen den Motorraum spannend für die kleinen Räuber.
Nach ihren nächtlichen Streifzügen suchen sie sich gerne ein warmes, geschütztes Plätzchen – und da kommt das Auto gerade recht. Was für den Marder ein Abenteuer ist, kann für dich als Autobesitzer jedoch ziemlich teuer werden.
Die häufigsten Schäden durch Marder sind durchgebissene Zündkabel, ABS-Leitungen oder Sensorstecker, kaputte Kühlmittelschläuche und Unterdruckleitungen sowie beschädigte Isoliermatten oder Schallschutzverkleidungen. Auch E-Autos bleiben nicht verschont: Zwar sind die Hochvolt-Teile geschützt, aber die Marder haben es auf Niedervoltleitungen, Kühlmittelschläuche und Sensorverkabelungen abgesehen. Viele dieser Schäden sieht man nicht sofort – sie können aber plötzlich beim Fahren gefährlich werden.
Aufpassen solltest du, wenn der Motor stottert, plötzlich weniger Leistung bringt, Warnleuchten am Armaturenbrett aufleuchten (zum Beispiel ABS oder Motorsteuerung), Flüssigkeit austritt, es eigenartig riecht oder du kleine Bissspuren im Motorraum entdeckst. Wenn du einen Schaden früh entdeckst, kannst du teure Folgeschäden vermeiden. Die Kosten können sonst schnell mehrere Hundert Euro ausmachen.
Marderschäden solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen – sie sind keine Bagatelle und können rasch gefährlich werden, etwa wenn wichtige Systeme ausfallen oder du mit dem Auto liegen bleibst. "Nach einem Marderbefall sollte eine fachgerechte Motorwäsche durchgeführt werden. Denn: Auf Duftspuren ihrer Artgenossen reagieren die Tiere meist sehr aggressiv und mit besonderer Beißwut", informiert der Bundesinnungsmeister.
Eine Motorraumwäsche mit Geruchsneutralisierung ist ein wichtiger erster Schritt, weil so die Reviermarkierungen anderer Marder entfernt werden. Abschottungen oder Schutzschläuche schützen besonders empfindliche Leitungen. Mechanische Schutzmaßnahmen sind hier besonders wirksam.
Hochspannungs- oder Ultraschallgeräte helfen ebenfalls: Ultraschallgeräte geben Töne ab, die für uns nicht hörbar sind, und Hochspannungsplatten geben einen ungefährlichen elektrischen Impuls ab – das sollte aber nur ein Fachbetrieb einbauen.
Biologische Sprays oder Duftbarrieren wirken kurzfristig, müssen aber regelmäßig erneuert werden. Unterboden-Gitter oder spezielle Abwehrmatten können zusätzlich eingesetzt werden.