Der Hollywood-Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele sollen am 14. Dezember in Los Angeles getötet worden sein. Laut Medienberichten wurde ihr Sohn Nick bereits wegen Mordverdachts festgenommen.
Das Verhältnis zwischen dem Filmemacher und seinem Sohn galt schon lange als schwierig.
Schon Jahre zuvor hatte die Familie schwere Zeiten durchlebt. Das Verhältnis zwischen Rob Reiner und seinem Sohn galt als angespannt, geprägt von Nicks langjährigem Kampf mit Substanzmissbrauch. 2015 wagten Vater und Sohn dennoch ein gemeinsames Projekt. Der Film "Being Charlie" basierte auf Nicks eigenen Erfahrungen, er schrieb am Drehbuch mit, während Papa die Regie übernahm.
In einem Interview mit der "Los Angeles Times" sprach der Hollywood-Regisseur offen über die Fehler. Rückblickend habe man zu spät erkannt, dass die gewählten Behandlungen ihrem Sohn nicht halfen. Wörtlich sagte er: "Wir hätten auf unseren Sohn hören sollen, als er uns sagte, dass die Behandlungen nicht funktionierten." Auch Michele zeigte sich selbstkritisch und erklärte: "Wir haben ihnen geglaubt, als sie meinten, [Nick] würde lügen und uns manipulieren."
Die Arbeit am Film wurde für die Familie zu einer emotionalen Zerreißprobe. In einem YouTube-Clip beschrieb Rob die Dreharbeiten als "rau" und gleichzeitig "therapeutisch". Zwar sei das Projekt nicht als Therapie geplant gewesen, doch "es wurde dann irgendwie doch so". Er räumte ein, dass es währenddessen zu Streit und schwierigen Phasen kam, während Nick die Zusammenarbeit zeitweise als überfordernd empfand.
Noch am 9. September zeigte sich die Familie gemeinsam bei einer Filmpremiere. Das Ehepaar erschien Arm in Arm mit ihren Kindern Romy, Nick und Jake. Wenige Monate später folgte die Eskalation.
Laut "TMZ" kam es am vergangenen Wochenende zu einem heftigen Streit zwischen Nick und seinen Eltern auf der Weihnachtsfeier von Conan O’Brien. Rob und Nick sollen sich dabei in einen "sehr lautstarken Streit" verwickelt haben, den viele Gäste hören konnten. Rob und Michele verließen daraufhin die Feier.
Ein Familienfreund berichtete, die Eltern hätten wegen Nicks psychischer Erkrankung und mutmaßlicher Drogenprobleme keinen Ausweg mehr gesehen. Besonders Michele soll verzweifelt gewesen sein und zu einem Freund gesagt haben: "Wir haben alles versucht."
