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So tricksen Reiserückkehrer Quarantäne-Pflicht aus

Wer aus dem Ausland nach Österreich zurückkehrt, soll sich zehn Tage in Quarantäne begeben. Viele Reisende fanden einen Weg, die Regelung zu umgehen.

Marlene Postl
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Erst vor kurzem wurden am Flughafen Wien-Schwechat bei Reiserückkehrern unterschiedliche Mutationen des Corona-Virus entdeckt. Die Regierung reagierte darauf mit verschärften Kontrollen und verlängerten Einreisebeschränkungen. Es gilt ein Landeverbot für Passagierflugzeuge aus Südafrika und dem Vereinigten Königreich, da beide Länder Ursprung einer jeweils eigenen Corona-Mutation seien. Andere Destinationen werden trotzdem noch angesteuert, Reiserückkehrer treffen nach wie vor täglich am Wiener Flughafen ein. 

Wer aus dem Urlaub zurückkommt, muss sich zehn Tage in Heimquarantäne begeben. Ab dem fünften Tag darf man sich freitesten. Was wenigen dabei bekannt ist: diese Regelung gilt nicht für Reisen aus beruflichen Gründen. Laut Bericht eines Augenzeugen wird mit diesem Schlupfloch jetzt Schindluder getrieben. Im Herbst wandte sich Bundeskanzler Kurz mit einem Appell an die Bevölkerung. "Es liegt an uns allen", betonte der VP-Chef dabei. An die Vernunft von Einzelpersonen zu appellieren, scheint in diesem Fall allerdings nicht zu wirken.

Studenten müssen nicht in Quarantäne

Ein "Heute"-Leserreporter berichtet von einigen Reisenden, die sich durch die Kontrollen des Bundesheeres durchgeflunkert haben dürften. Wer als in Österreich Studierender von einem Besuch im Heimatland zurückkehrt, muss nicht in Heimquarantäne gehen, obwohl der Großteil der Österreichischen Universitäten aktuell auf Home-Learning umgestellt hat.

Auch der Vorwand, auf Geschäftsreise gewesen zu sein, werde eher lasch kontrolliert. "Ich gehe aus Vernunft in Quarantäne. Viele mogeln sich durch, aber allein bei der Rückreise im Flugzeug saßen alle Passagiere so eng beieinander, dass man nicht wissen kann, ob man sich angesteckt hat", berichtet der verärgerte "Heute"-Leser.

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