Wegen der Rekord-Teuerung hat sich die Spitzenpolitik auf Bundesebene in den vergangenen Jahren stets eine Nulllohnrunde verordnet. Aber nicht alle Bundesländer zogen mit. Und so wird nicht nur der Abstand zwischen Bundes- und Landpolitik immer kleiner, sondern auch jener zwischen Spitzenpolitik und Spitzenmanagement immer größer.
Der Rechnungshof nimmt die Gehälter der staatsnahen Betriebe regelmäßig unter die Lupe. Über die neueste Erhebung für 2023 und 2024 berichten am Sonntag die "Salzburger Nachrichten".
Demnach sind die Vorstandsgagen in nunmehr 30 Konzernen höher als das Gehalt des Bundeskanzlers (334.000 Euro brutto im Jahr bzw. 23.840 Euro im Monat). Im letzten Bericht waren es noch 26.
Am meisten verdienen die Konzernspitzen der Post (im Schnitt rund 2,2 Millionen Euro) und dem Verbund (1,3 Millionen Euro). Mit großem Abstand folgt die Staatsholding ÖBAG (741.000 Euro) und die zwei Vorstände der ÖBB-Holding mit im Schnitt 633.000 Euro pro Jahr. Dahinter folgen der Energiespeicherer RAG (596.000 Euro) und die Bundesforste (567.000 Euro).
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man alle der 445 staatsnahen Betriebe berücksichtigt. Die Chefetagen kommen dann "nur" mehr auf ein Durchschnittsgehalt von 245.000 Euro. Von 2021 bis 2024 sind die Managergehälter um 14 Prozent gestiegen.
Als normaler Angestellter verdient man übrigens im Schnitt 70.000 Euro pro Jahr. Brisant: In der Sparte Verlagswesen und Rundfunk, wo sich auch der ORF befindet, liegt der Durchschnitt sogar bei 96.200 Euro. Besser bezahlt wird man laut "SN" nur in der Finanz- und Versicherungsbranche, also etwa der Nationalbank.