Es war vielleicht die Überraschung schlechthin im Hinspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation. Nach einem aufopferungsvollen Kampf holte der WAC beim griechischen Spitzenteam PAOK Saloniki ein 0:0. Besonders beeindruckend war die Art und Weise, wie die Kärntner in Griechenland agierten. Zeitweise waren sie die bessere Mannschaft und dürfen sich nun berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg ins Play-off der Europa League machen, was einen wertvollen Domino-Effekt auslösen würde.
Mit einem Sieg wären die Wolfsberger jedenfalls fix für die Conference League qualifiziert und würden im Herbst europäisch spielen. Man darf nicht vergessen, dass das Startgeld in der Europa League 4,31 Millionen Euro beträgt und in der Conference League immer noch 3,17 Millionen Euro. Ein netter Millionenregen für Trainer Dietmar Kühbauer, der weiterhin Neuverpflichtungen fordert.
Kühbauer bremste wie gewohnt jegliche aufkommende Euphorie: "Wir werden eine außergewöhnliche Leistung brauchen. Mit dem 0:0 im Hinspiel haben wir zwar Prozentpunkte dazugewonnen, aber es wäre fatal zu glauben, dass wir aufgrund der ersten Partie schon durch wären." Bei der Startelf wird der 54-Jährige wohl auf die Elf des Hinspiels vertrauen. Einzig die Position auf dem rechten Flügel scheint noch offen, da sich sowohl Boris Matic als auch Ried-Neuzugang Fabian Wohlmuth mit ihren bisherigen Leistungen für einen Platz in der ersten Elf empfohlen haben.
Auf Seiten der Griechen nimmt man die Kärntner jedenfalls ernst. Trainer Razvan Lucescu glaubt an sein Team: "Wir werden sehen, wie weit die Mannschaft ist. Ich habe allerdings das Gefühl, dass jeder im Team fokussiert und konzentriert ist."
Unterstützt werden die elf Spieler auf dem Rasen von 900 mitgereisten griechischen Fans, die in der Szene als problembehaftet gelten. Dementsprechend stufte die Kärntner Behörde das Spiel im Wörthersee-Stadion als Risikospiel ein. Rund 250 Securities sowie 200 Polizisten sind vor Ort.