Gesundheit

So wirkt die Corona-Impfung auf Spermien

Viele Männer haben Sorge, dass sich die COVID-19-Impfung negativ auf ihre Zeugungsfähigkeit auswirken könnte. Was eine aktuelle Studie dazu sagt.

Sabine Primes
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Die Corona-Impfung hat keinen negativen Einfluss auf Spermien.
Die Corona-Impfung hat keinen negativen Einfluss auf Spermien.
Getty Images/iStockphoto

Erfreulicherweise lassen sich immer mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen. Erst vergangenes Wochenende wurde die spontane Impfbox beim Wiener Rathausplatz gestürmt ("Heute" hat berichtet). Aufgrund der hohen Nachfrage wurde die Aktion sogar verlängert.

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    Qualität und Anzahl der Spermien nicht beeinträchtigt

    Doch viele Männer mit Kinderwunsch haben die Sorge, dass sich die COVID-19-Impfung negativ auf ihre Zeugungsfähigkeit auswirken könnte. Eine aktuelle Studie der Miller School of Medicine an der Universität von Miami (USA) und vorhandene Daten des Kinderwunschzentrums an der Wien geben nun aber Entwarnung: Die mRNA-Impfstoffe sind hinsichtlich der männlichen Fruchtbarkeit unbedenklich. Die Qualität und Anzahl der Spermien seien nach der Impfung nicht beeinträchtigt, so das Ergebnis der Studie.

    Die männlichen Studienteilnehmer wurden vorab untersucht, um bereits vorliegende Fruchtbarkeitsprobleme ausschließen zu können. Die Forscher analysierten Anfang des Jahres 2021 die Qualität der Samenzellen von 45 Probanden, im Alter von 18 bis 50 Jahren, vor und nach der Verabreichung des mRNA-Impfstoffs. Verwendet wurden dabei die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna. Verglichen wurde eine Samenprobe zwei bis sieben Tage vor der ersten Impfdosis mit einer Samenprobe 70 Tage nach der zweiten Impfdosis. Vor der Abgabe der Samenprobe hielten die Studienteilnehmer eine bis zu sieben Tage lange sexuelle Abstinenz ein. 

    „Wir sprechen uns ganz klar und uneingeschränkt für eine COVID-19-Schutzimpfung für Männer aus. Speziell Männern mit aktuellem aber auch zukünftigem Kinderwunsch empfehlen wir eine Impfung, da eine COVID-19-Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Fertilitätseinschränkungen führen kann“,

    so Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca ist Gründer und ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien sowie Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft.

    COVID-19-Impfung zeigt eine Verbesserung der Samenqualität

    Die Studienergebnisse zeigen sogar leichte Verbesserungen der Samenqualität nach einer Impfung. Das bestätigt auch der Kinderwunsch-Experte: „Da es sich bei der COVID-19-Impfung von Biontech/Pfizer und Moderna um keinen Lebendimpfstoff handelt, konnte unter Berücksichtigung der bisherigen Datenlage, eine Einschränkung der männlichen Furchtbarkeit durch die Impfung ausgeschlossen werden. Durch diese Studie wurde nun bestätigt, dass Männer sich ohne negative Auswirkung auf ihre Fruchtbarkeit impfen lassen können.“

    Auch Partnerin gehört geimpft

    Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Impfung der eigenen Partnerin sowie von engen Kontaktpersonen. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, an COVID-19 schwer zu erkranken und können durch einen entsprechenden Impfschutz Frühgeburten und Folgeschäden der COVID-19-Erkrankung vermeiden. Prof. Dr. Andreas Obruca spricht sich daher auch klar für eine Corona-Schutzimpfung während und vor einer Schwangerschaft aus. Idealerweise erfolgt die Impfung nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft.