Nach dem überraschenden Aus von Teamchef Christian Horner sollte eigentlich wieder Ruhe beim Formel-1-Team Red Bull Racing einkehren – doch das Gegenteil ist der Fall. Hinter den Kulissen in Milton Keynes herrscht große Unruhe, eine Kündigungswelle scheint nicht ausgeschlossen.
Wie der britische Journalist Matt Majendie in seinem Podcast "The Inside Track" berichtet, hat der Abgang Horners tiefe Spuren im Team hinterlassen. "Er war für viele das Herz des Teams. Einige Mitarbeiter haben 20 Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet – sein plötzliches Aus hat viele schockiert", so Majendie.
Auch die britische Boulevardzeitung "The Sun" bestätigt die angespannte Lage. Demnach sollen viele Teammitglieder weiterhin loyal zu Horner stehen und seinen Rauswurf kritisieren. Für zusätzlichen Unmut sorgten offenbar unglückliche Aussagen von Red-Bull-Berater Helmut Marko und Konzernvorstand Oliver Mintzlaff. Marko soll am Tag nach Horners Entlassung gesagt haben: "Ihr müsst mehr lächeln" – ein Satz, der laut einer Mitarbeiterin "völlig deplatziert" wirkte. Mintzlaff legte angeblich mit einem flapsigen SMS-Spruch nach – die Stimmung sei seitdem "angespannt bis gereizt".
Laut der italienischen "Motorsport.com" könnten mehrere Mitarbeiter mit einem Abschied liebäugeln – insbesondere dann, wenn Horner ein neues Team übernimmt. Ein enger Vertrauter des ehemaligen Teamchefs wird zitiert: "Viele Mitarbeiter sind Briten, sie stehen loyal zu Christian. Einige denken ernsthaft darüber nach, zu gehen – und ihm womöglich zu folgen."
Auch wenn Nachfolger Laurent Mekies intern viel Rückhalt genießt, scheint es fraglich, ob es ihm gelingt, das Team in dieser kritischen Phase zu stabilisieren.