"Verkehrsmanagement wichtig"

Sonst Sackgasse – Verein fordert jetzt Carsharing

Der VCÖ pocht auf eine Verkehrsentlastung auf der Straße. Firmen sollen deshalb etwa zu Fahrgemeinschaften anregen.
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In Niederösterreich ist der Verkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen zwar weniger stark belastet als zuvor, trotzdem ist das Problem groß. Michael Schwendinger ist verkehrspolitischer Sprecher vom "VCÖ" (Umweltorganisation für Mobilität, genannt "VCÖ – Mobilität mit Zukunft"). Im "Heute"-Gespräch äußert er sich zu den jüngsten Entwicklungen.

Biedermannsdorf am schwersten belastet

Die A2 bei Biedermannsdorf (Bezirk Mödling, NÖ) verzeichnet den meisten Straßenverkehr in Niederösterreich: Im ersten Halbjahr allein waren 26,5 Millionen Pkw und 2,3 Millionen Lkw unterwegs. Im Vorjahresvergleich ist das ein Belastungsminus von 1,9 Prozent. Soweit so gut, trotzdem wird die Intensität an Straßenverkehr in ganz Niederösterreich als zu hoch betitelt.

Warum die Verkehrsbelastung trotz der Rückgänge als hoch verzeichnet wurde? Schwendinger kritisiert, noch immer fahren viele Menschen mit dem Auto. An Spitzenzeiten gäbe es viel Stau. Außerdem erklärte er, Verkehr sei immer noch das größte Klimaproblem, da der Automobilverkehr der wichtigste Verursacher von CO₂-Emissionen sei.

Fehlende Planung hat Auswirkung

Außerdem erwähnt er den geringen "Besetzungsgrad", also die Anzahl an Fahrgästen pro Fahrzeug. Würden mehr Menschen pro Auto Platz nehmen, helfe das beim Stauproblem.

Für den VCÖ ist auch die städtische Raumplanung ein wichtiges Thema. "Betriebe, die sich nahe eines Bahnhofs ansiedeln, erleichtern es den Beschäftigten, mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Ähnliches gilt für Freizeiteinrichtungen und Geschäfte. Fehler in der Raumordnung und Zersiedelung, also das unkontrollierte Bebauen von Flächen, sorgt für erheblichen Verkehr und hohe Transportkosten."

Unternehmen und Tourismus könnten Beitrag schaffen

Im Gespräch betont Schwendinger die Wichtigkeit von Verkehrsmanagement – in eigenen Unternehmen und in den Bereichen Tourismus. Eröffnet sich eine tragfähige Alternative zum Autotourismus, kann das Fahrzeug im Urlaub daheimgelassen und gegen einen Schnellzug eingetauscht werden. Das schützt Autobahnen und lockert das Verkehrsnetz auf.

Unternehmen haben laut Schwendinger eine entscheidende Rolle wegen des Pendelverkehrs – dabei sind sie nämlich die Hauptakteure. Unternehmen sollen beispielsweise Anreize für Fahrgemeinschaften schaffen, um ihre Kunden dazu zu motivieren.

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Arbeitnehmer kommen nämlich täglich in die Arbeit – eine Bündelung der Wege wäre also möglich. Sein Vorschlag beläuft sich auf Fahrgemeinschaften, Werksbusse oder einer Kooperation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Laut Schwendinger haben die Arbeitswege einen essentiellen Teil der Verkehrsbelastung inne. Die Unternehmen sieht er also in der sozialen Verantwortung.

Verkehr verzeichnet Rückgang

Zählstellen sind über der Autobahn angebracht und zählen, wie viele Fahrzeuge durchfahren. Sie können dabei zwischen Pkw und Lkw unterscheiden.

Sowohl beim Auto- als auch beim Lkw-Verkehr wurde der Verkehr an den Zählstellen weniger. Dabei wurden 59 Zählstellen berücksichtigt. Beim Pkw-Verkehr wurde der Verkehr bei 26 Zählstellen weniger, bei Lkw-Verkehr bei 39 Zählstellen.

Vorbilder: Wiener Neustadt, Poppendorf, etc.

An den Zählstellen A2 Knoten Wiener Neustadt, A1 Poppendorf, A2 Zöbern, A2 Steinabrückl und A21 Sittendorf ist der Verkehr laut VCÖ-Büro am meisten zurückgegangen.

Der Knoten Wiener Neustadt bei der A2 gilt dabei als Spitzenreiter. Insgesamt hat an dieser Stelle der Kraftfahrzeugs-Verkehr nämlich um circa drei Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 abgenommen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden an dieser Stelle 13,28 Millionen Kraftfahrzeuge gezählt.

{title && {title} } bro,VF, {title && {title} } 09.08.2025, 05:30
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