Behinderung vorgetäuscht

Sozialleistungsbetrüger ergaunert Zehntausende Euro

Der mutmaßlicher Sozialleistungsbetrüger täuschte eine Behinderung vor, packte nur zu Kontrollen den Rollator aus. Dazu war er für Monate im Ausland.
Newsdesk Heute
24.06.2025, 11:34
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Die niederösterreichischen Polizei ist einem mutmaßlichen Sozialleistungsbetrüger auf die Schliche gekommen. Der 59-jährige bosnisch/kroatischer Doppelstaatsbürger steht im Verdacht, die Pensionsversicherungsanstalt Niederösterreich (PVA NÖ) über Jahre hinweg über seinen Gesundheitszustandes getäuscht zu haben. So soll er sich zwischen 1. Jänner 2020 und 19. Dezember 2024 die unrechtmäßige Auszahlung von Leistungen erschlichen haben.

Die Ermittlungen gegen den in Ternitz, Bezirk Neunkirchen, wohnenden Mann wurden durch einen Bearbeiter der "Task Force Sozialleistungsbetrug Neunkirchen" der Polizeiinspektion Gloggnitz geführt. Dabei konnte die Polizei feststellen, dass der Beschuldigte bei den Kontrolluntersuchungen bei der PVA NÖ immer wieder einen Rollator verwendete und eine schwere Beeinträchtigung seiner Gehfähigkeit vortäuschte. Unmittelbar vor und nach den ärztlichen Untersuchungen bewegte er sich jedoch ohne Gehhilfe fort.

Monate im Ausland

Da der Beschuldigte außerdem angab, aufgrund kognitiver Störungen nicht schreiben oder lesen zu können, ließ er von der Lebensgefährtin seines Sohnes unter anderem eine schriftliche Erklärung an die PVA NÖ verfassen, um diese hinsichtlich seiner Auslandsaufenthalte zu täuschen. Dabei wurde der PVA NÖ mitgeteilt, dass der Beschuldigte seit 10 Jahren nicht mehr im Ausland gewesen war.

Die Ermittlungen ergaben jedoch, dass sich der Beschuldigte im Jahr 2024 für mindestens 260 Tage und im Jahr 2023 für mindestens 180 Tage im Ausland, vermutlich Bosnien, aufhielt. Er täuschte demnach seinen Lebensmittelpunkt an seiner Adresse im Bezirk Neunkirchen offensichtlich nur vor, um Leistungen der PVA NÖ zu erhalten. Die Leistungen der PVA sind an den Lebensmittelpunkt im Bundesgebiet gebunden.

Die PVA NÖ leistete Zahlungen in der Höhe von rund 42.000 Euro. Der Versuchsschaden wurde von der PVA NÖ mit rund 269.000 Euro beziffert.

Sohn und Freundin ebenfalls angezeigt

Aufgrund der Ermittlungstätigkeiten der "Task Force Sozialleistungsbetrug Neunkirchen" ordnete die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eine Hausdurchsuchung, die Öffnung der Bankkonten und die Festnahme und Einlieferung des Beschuldigten in die Justizanstalt Wiener Neustadt an.

Die Hausdurchsuchung und Festnahme des Beschuldigten erfolgte am 20. Juni 2025. Er war teilgeständig und wurde auftragsgemäß in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

Seine Ehefrau, sein Sohn sowie dessen Lebensgefährtin, allesamt ebenfalls in Ternitz wohnhaft, werden wegen Beitragshandlungen zum Betrug ebenso an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.06.2025, 11:38, 24.06.2025, 11:34
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