Massives Abwasser-Problem

Badeverbot in Melk – Naturschutzgebiet verschmutzt

Wegen eines Lecks einer Abwasserleitung musste die Stadt Melk ein Badeverbot für die Pielach erteilen. Es kam zu Verschmutzungen.
Niederösterreich Heute
24.06.2025, 05:15
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Pünktlich zum offiziellen Sommerbeginn musste für die Pielach rund um Melk das Baden verboten werden. Durch einen Leitungsschaden im Abwassernetz der Bezirkshauptstadt ist der Fluss stark verunreinigt worden. Deshalb hat die Stadtgemeinde Melk, für den Bereich vom Spielberger Wehr (Pielamunder Allee) bis zur Mündung in die Donau, ein Badeverbot erlassen.

Rätseln über Warnschilder

Von Seiten der Gemeinde wurden zwar Warnschilder angebracht, ohne aber irgendwo über die Gefahr, vor der gewarnt wird, aufzuklären.

In der Facebook-Gruppe "Wir aus Melk" wird deshalb seit Tagen gerätselt, was die genauen Umstände des Badeverbots betrifft. So schreibt etwa eine Userin: "Hallo, ist bekannt, warum bei der Pielach jetzt Tafeln mit 'Baden verboten' und 'Lebensbedrohlich' sind? Was ist da los?"

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Häusliche Abwässer – keine Chemie

Das wollte "Heute" auch wissen und hat deshalb bei der Stadt Melk nachgefragt. Es handle sich um häusliche Abwässer, die in die Pielach gelangt seinen – nicht um Chemie, beruhigt die Pressesprecherin des Bürgermeisters, Constanze Schedlmayer: "Der Leitungsschaden rührt vom Hochwasser her und wurde als Schadenssanierung in die Meldung (Antrag an das Land NÖ) aufgenommen. Die Angelegenheit wurde auch an die Bezirkshauptmannschaft gemeldet."

Ständiges Abpumpen

Als provisorische Erstmaßnahme sei die Abdichtung des Kanals mittels eines sogenannten Inlinerverfahrens unverzüglich durchgeführt worden. Die Abdichtung (mit einem großen Schlauch) sei erfolgreich gewesen, sagt Sprecherin Schedlmayer.

Durch die Verformung des Kanals komme es jedoch immer wieder zu Ablagerungen und in Folge zu einem Rückstau der Schmutzwässer, die derzeit durch die Firma Haubenberger reguliert würden.

Bis zur endgültigen Herstellung eines neuen Pumpwerkes in Spielberg und einer komplett neuen Leitung durch die Pielach müsse jetzt aber häufiger abgepumpt werden, ergänzt Schedlmayer.

Gleichzeitig werde untersucht, ob, bis zur endgültigen Lösung des Problems, eine provisorische Abwasserpumpe oder ein Leitungsprovisorium über die Pielachbrücke möglich ist, heißt es von Melks Vizebürgermeister Wolfgang Kaufmann.

Sechsstellige Summe für Sanierung

Gelöst sei das Problem nämlich erst, wenn eine neue Leitung, samt Pumpwerk, installiert worden sei. Man habe sich ausgerechnet, dass das eine höhere sechsstellige Summe kosten könnte. Für Badende dürfte das bedeuten, dass sie den Flussabschnitt für längere Zeit nicht benutzen können.

Verschmutzung im Naturschutzgebiet

Die Mündung der Pielach liegt am südlichen Ufer der Donau, am Stadtrand von Melk. Seit 2014 ist die Pielachmündung Teil der Europaschutzgebiete im niederösterreichischen Alpenvorland. Bis vor kurzem konnte man mitten in dem 26 Hektar großen Naturschutzgebiet baden gehen.

Das Gebiet, mit seiner einzigartigen Mischung aus alten Eichen-Hainbuchenwäldern, Trockenrasen und beeindruckenden Felsformationen, beherbergt auch über 40 gefährdete Pflanzen und seltene Tiere wie Biber, Eisvögel und die europaweit bedrohte Bechstein-Fledermaus. Für den Erhalt dieses ökologischen Juwels werden regelmäßig Pflegemaßnahmen durchgeführt.

Rätseln über Ausmaß der Schäden

Über das derzeitige Ausmaß der Umweltschäden kann derzeit nur gerätselt werden. Anrainer berichteten von einer starken Geruchsbelästigung, höchstwahrscheinlich von Fäkalien, die mit anderen Abwässern zusammen, in die Pielach gelangt sind. Die Verwaltung der Stadt Melk betont, dass sie das Problem im Griff hat, hält sich aber zu den weiteren Details bedeckt.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.07.2025, 09:15, 24.06.2025, 05:15
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