Ein möglicher ESC-Ausstieg Spaniens sorgt nicht nur musikalisch für Alarmstimmung, er könnte auch die Finanzierung des Song Contests empfindlich treffen. Spanien gehört zu den "Big Five", jenen Ländern, die jedes Jahr fix im Finale stehen, weil sie zu den größten Geldgebern des Wettbewerbs zählen. Ihre Beiträge liegen im hohen sechsstelligen Bereich und decken einen großen Teil der Produktionskosten.
Fällt Spanien weg, entsteht ein massives Loch im ESC-Budget. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) müsste den fehlenden Anteil irgendwie ausgleichen. Entweder durch höhere Beiträge der verbleibenden Big-Five-Länder, also Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, oder durch Einsparungen an anderer Stelle.
Für den ORF als Gastgeber würde das vor allem eines bedeuten: mehr Abstimmungen, weniger finanzieller Spielraum und möglicher Druck bei Show-Elementen, Bühnenbau oder Side-Events.
Doch der finanzielle Schaden ist nicht das einzige Problem. Ein Big-Five-Ausstieg gilt in der ESC-Welt als Prestige-Dämpfer. Die großen Länder gelten als Stabilitätsfaktor. Wenn eines von ihnen aus politischen Gründen ausreißt, wirkt der gesamte Wettbewerb plötzlich wackelig. Für die EBU wäre das ein Imageschaden, der weit über das Jahr 2026 hinausreicht.
Fest steht: Ein spanischer Rückzug wäre kein Todesurteil für den ESC in Wien, aber ein herber Rückschlag für Budget, Planung und das politische Gleichgewicht innerhalb des Wettbewerbs. Und je näher die Entscheidung rückt, desto größer wird die Nervosität in Europa.