Am Dienstag wurde die SPD-Politikerin Iris Stalzer mit mehreren Messerstichen schwer verletzt ins Spital gebracht. Unter Tatverdacht: ihre 17-jährige Adoptivtochter. Die 57-Jährige, die sich inzwischen außer Lebensgefahr befindet, sagte im Spital, dass ihre Adoptivtochter sie angegriffen habe, wie Ermittler in Hagen im Ruhrgebiet mitteilten.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist der Vorfall vom Dienstag kein Einzelfall. Stalzer habe sich schon öfter von ihrer Adoptivtochter bedroht gefühlt – und habe sich deshalb an die Polizei gewandt. Zuletzt am Montag, einen Tag vor dem Angriff.
Polizeisprecher Christoph Neuhaus bestätigt gegenüber der Zeitung: "Es gab am Montag zweimal persönlichen Kontakt. Ein Vorgang wurde angelegt, alle notwendigen Maßnahmen wurden getroffen."
Vier Monate zuvor habe sie einen Mahnbrief an Polizei und Jugendamt geschrieben. Sie habe sich von den Behörden im Stich gelassen gefühlt, habe keine Unterstützung bekommen, heißt es weiter. Der Polizeisprecher dazu: "Wir haben die Beschwerde mit ihr erörtert und abschließend bearbeitet."
Dennoch kam es am vergangenen Dienstag zur Tat. Den Messerstichen sei eine Folter im Keller vorausgegangen. Die Adoptivtochter soll versucht haben, die Mutter mit Deospray und Feuerzeug anzuzünden.
Als Motiv wurde anfänglich Rache genannt, Näheres war nicht bekannt. Laut "Bild" soll sich die Adoptivtochter im Gegensatz zu Stalzers anderem Adoptivsohn vernachlässigt gefühlt haben. Die beiden Kinder befinden sich derzeit in der Obhut des Jugendamts.