Die Lohnschere zwischen den Geschlechtern soll sich schließen – durch mehr Transparenz, wie SPÖ-Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner am Montag im Ö1-"Sommerinterview" sagte.
"Es ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben", erklärte die Ministerin auf die Frage, wie Österreich bei der Gleichstellung von Mann und Frau vor allem bei der Bezahlung dastehe. "Ich denke, dass wir gerade schon lange bestehende Ungleichheiten auch wirklich endlich in die Geschichtsbücher verbannen müssen", so Holzleitner zum Anspruch der Regierung.
Es dauere mittlerweile rund 91 Jahre, "mehr als ein durchschnittliches Frauenleben", bis sich die Pensionsschere bei Frauen im Vergleich zu Männern schließe, darum müsse man aktiv werden, hieß es. Könne da Lohntransparenz, wie von ihr gefordert, etwas bringen?
Man sehe, dass dies wirke, so die Ministerin. In Island etwa, wo es diese Transparenz gebe, habe sich die Lohnschere "dramatisch schnell" geschlossen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer guten und auch unbürokratischen Möglichkeit", so die Ministerin.
Diese solle im Jahr 2026 umgesetzt werden, hieß es, "damit hier auch wirklich eine gleichberechtigte Bezahlung besser ermöglicht wird". Heißt: Ab Mitte 2026 solle man "nachschauen" können, was die Kollegen und Kolleginnen im selben Job verdienen.
Zur aus der ÖVP entfachten Teilzeit-Debatte erklärte Holzleitner wiederum, dass man auch "die Lebensrealitäten sehen" müsse: "Viele Frauen übernehmen nach wie vor Betreuungspflichten für Kinder, Ältere, Verwandte, Angehörige", betonte die Ministerin.
Weiters gebe es viele Branchen, wo eben viel Teilzeit angeboten würde und es schwierig gemacht werde, überhaupt Vollzeit tätig zu sein. 175.000 Personen, die aktuell in Teilzeit arbeiten würden, würden gerne aufstocken. Diesen Personen solle man eine Aufstockung dann aber auch ermöglichen.
Dazu brauche es aber mehr Kinderbetreuung. Wie diese finanziert werden solle? Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr sei im Regierungsprogramm verankert und budgetiert und es gebe Bildungs-Turbos, hieß es.