Die Krise der Signa-Holding zieht immer weitere Kreise. Wie das "Handelsblatt" am Freitag berichtet, soll nun auch die Sportartikel-Kette "Sport-Scheck" in die Pleite gerutscht sein. Das Unternehmen, das 34 Filialen in Deutschland besitzt, wird noch am Donnerstag am Amtsgericht München einen Insolvenzantrag einbringen. Laut "Sport-Scheck" sei der Schritt aufgrund des am Mittwoch eingereichten Insolvenzantrags der Signa-Holding erforderlich.
Durch die Pleite des Unternehmens ist vorerst auch ein Verkauf an den britischen Sport- und Modehändler Frasers vom Tisch. Erst vor wenigen Wochen gab es Berichte über eine Einigung der Briten und René Benko Signa-Retail über eine Übernahme. Nun soll die Suche nach potenziellen Investoren neu gestartet werden.
"So bitter, wie sich dieser Schritt anfühlt, sehen wir ihn auch als Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken", wird Sport-Scheck-Chef Matthias Rucker im "Handelsblatt" zitiert.
Am Handelsgericht Wien wurde am Mittwoch ein von René Benkos Signa Holding beantragtes Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Ziel des Verfahrens ist laut Aussendung der Signa die "geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs" sowie die "nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens".
Die Schulden der Signa Holding liegen dem Antrag zufolge bei rund 5 Milliarden Euro. Betroffen sind den Angaben des Unternehmens zufolge 273 Gläubiger. Zuletzt waren bei der Gesellschaft 42 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Details zur größten Pleite der Zweiten Republik und zum Absturz des Tiroler Immo-Jongleurs.
Laut den Unterlagen verfügt die Gesellschaft über Aktiva mit einem Buchwert von 2,77 Milliarden Euro. Als sogenannter Liquidationswert – also möglicher Erlös aus der Veräußerung von Unternehmensvermögen – werden aber nur 314,3 Mio. Euro angegeben.