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Jetzt fix! René Benkos Signa stellt Insolvenzantrag

Die Chefs der Signa werden am Mittwoch einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien einbringen.

Newsdesk Heute
Jetzt fix! René Benkos Signa stellt Insolvenzantrag
René Benkos Signa-Holding stellt einen Insolvenzantrag.
picturedesk.com / "Heute"-Montage

Das Immo-Imperium von Finanz-Jongleur René Benko bröckelt. Am Mittwoch gab die Geschäftsführung der Signa Holding GmbH bekannt, noch am selben Tag einen Insolvenzantrag beim Handelsgericht Wien einbringen zu wollen. Demnach soll der operative Geschäftsbetrieb im Rahmen des Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung fortgeführt werden. Das Ziel sei eine nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens.

Zu den Hintergründen heißt es, dass sowohl der Immobilien- wie Retailbereich in den letzten Jahren stark unter Druck geraten sei. Die eigenen Investitionen hätten "nicht den erwarteten Erfolg gebracht". Die Gespräche mit potenziellen Investoren sind geplatzt, was nun den Insolvenzantrag notwendig gemacht habe. 

"Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden, sodass die Signa Holding GmbH ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt", so das Unternehmen.

"In dieser Struktur soll gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter eine Neuordnung der eigenen Aufgaben und der eigenen Verbindlichkeiten erreicht und dabei die Werthaltigkeit der Beteiligungen erhalten werden. Ebenso wird der Abschluss eines Sanierungsplans beabsichtigt. Gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter ist das Ziel, die weiteren Maßnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umzusetzen."

Milliarden – so viel schuldet Benko den Banken

Die Schuldenlast der Signa ist enorm. Am Montag legte mit der Schweizer Privatbank Julius Bär das erste Geldinstitut offen, mit welcher Summe Benko und sein strauchelnder Signa-Konzern bei ihr in der Kreide stehen. Demnach handelt es sich um offene Kredite in der Höhe von insgesamt 606 Millionen Franken (knapp 630 Millionen Euro).

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    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    (Bild: Raiffeisen)

    Es gehe um "drei Kredite an verschiedene Einheiten innerhalb eines europäischen Konglomerats", schreibt die Bank am Montagmorgen in einer Aussendung, ohne die Namen Benko oder Signa konkret zu nennen. Und weiter: "Das Gesamtengagement gegenüber dieser Kundengruppe ist durch mehrere Pakete von Sicherheiten in Verbindung mit Gewerbeimmobilien und Luxuseinzelhandel besichert und unterliegt nun einer längerfristigen Restrukturierung."

    Besichert mit Immobilien

    Die renommierte Bank Julius Bär bestätigt damit, was in der Finanzszene seit Wochen die Runde macht – dass das Schweizer Privatinstitut in den letzten Jahren in beträchtlichem Umfang mit dem Tiroler Immobilien-Jongleur zusammengearbeitet hat.

    "Julius Bär hat Maßnahmen ergriffen, um seine Interessen zu schützen und den Wert der gestellten Sicherheiten zu erhalten", so die Bank in ihrer Aussendung. Mit welchen konkreten Immobilien die Benko-Kredite besichert sind, schreibt das Unternehmen nicht. Die Bank hat Benko laut der "Neuen Zürcher Zeitung" auch privat Geld geliehen.

    Austro-Banken zittern um 2,2 Milliarden

    Österreichische Banken zittern ebenfalls um ihre Benko-Kredite. Insgesamt sollen sich heimische Banken laut Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" mit rund 2,2 Milliarden Euro bei Benko engagiert haben. Der Löwenanteil davon (rund zwei Drittel) dürfte auf die Raiffeisen Bank International (RBI) und die Bank Austria entfallen. Zu Benkos Kreditgebern sollen weiters die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und die Erste Bank gehören.

    Raiffeisen-Aktionäre besorgt

    Bei der RBI-Hauptversammlung vergangene Woche gab es wenig verwunderlich zahlreiche Fragen besorgter Aktionäre zur Höhe der Signa-Kredite und den Vorkehrungen der Bank, sich gegen mögliche Ausfälle abzusichern. RBI-Risikovorstand Hannes Mösenbacher betonte, aufgrund des Bankgeheimnisses keine Auskünfte zu einzelnen Kunden geben zu können. Die Top-5-Engagements der RBI im Immobilienbereich hätten jedoch (mit Stichtag 30.9.2023) ein Volumen von insgesamt 2,2 Milliarden Euro. In Summe seien diese Finanzierungen "mit 70 Prozent grundbücherlich besichert," so Mösenbacher.

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