Österreich gehen die Rekruten aus. Immer weniger rücken zum Grundwehrdienst ins Bundesheer nach, immer mehr sind untauglich. Viele Experten sind darüber hinaus der Ansicht, dass sechs Monate überhaupt nicht reichen würden, um Menschen auf den Ernstfall vorzubereiten. Kommt es wirklich zu einem Angriff auf Österreich, müssten die Ex-Grundwehrdiener ohnehin noch einmal monatelang nachgeschult werden – Zeit, die es dann aber nicht gibt.
Eine eigens eingerichtete Wehrdienstkommission soll deshalb bis Jahresende Vorschläge erarbeiten, wie Österreich Wehrdienst, Zivildienst und die Miliz weiterentwickeln sollte. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten, haben sich die federführenden Experten bereits auf eine zentrale Maßnahme geeinigt.
Der sechs Monate dauernde Grundwehrdienst soll demnach um vier Monate verlängert werden, in Form von verpflichtenden Truppenübungen in regelmäßigen Abständen. Möglich sei auch das System 8+2 – so oder so werden es insgesamt 10 Monate. Im Gegenzug soll auch der Zivildienst von 9 auf 12 Monate verlängert werden.
Das Verteidigungsministerium wollte sich zu dem Thema noch nicht äußern. Laut APA soll aber bereits an einem Anreizsystem gearbeitet werden, um mehr junge Menschen für das Bundesheer zu begeistern.