Skurriles Souvenir

Stadt bittet Touristen, mit dem Stehlen aufzuhören

In Brügge verschwinden jeden Monat 50 bis 70 Pflastersteine. Nun hat der Stadtrat genug und appelliert an die Vernunft der Touristen.
Christine Scharfetter
22.05.2025, 17:01

Ein paar Muscheln, ein bisschen Sand oder Steine - Touristen nehmen als Andenken an ihren Urlaub so einiges mit. Doch im belgischen Brügge treiben es Reisende auf die Spitze: Sie fladern Pflastersteine. Das mittelalterliche Städtchen gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und kämpft schon seit einiger Zeit mit dem Massentourismus. Im Jahr 2024 zählte Brügge laut einem Bericht der Tageszeitung "The Brussels Times" 27.000 Touristen pro Tag. Nun spricht der Stadtrat ein Machtwort.

"An symbolträchtigen Orten wie Minnewater, Vismarkt, Markt und Gruuthusemuseum verschwinden jeden Monat schätzungsweise 50 bis 70 Pflastersteine. Und diese Zahl könnte sogar noch höher sein", sagt Stadtrat Franky Demon laut "Euronews". "Das Phänomen nimmt insbesondere in touristisch stark frequentierten Zeiten wie Frühling und Sommer deutlich zu."

Mangelnder Respekt

Nun habe Demon die Nase voll und sehe sich gezwungen, im Namen der Stadt noch einmal zu betonen, wie wichtig die Erhaltung der historischen Infrastruktur für Brügge sei. "Wir bitten einfach um Respekt. Jeder, der durch Brügge geht, durchquert Jahrhunderte der Geschichte. Lassen Sie das Kopfsteinpflaster dort, wo es hingehört", mahnt er.

„Lassen Sie das Kopfsteinpflaster dort, wo es hingehört.“

Außerdem stellen die fehlenden Steine im Boden zunehmend ein Sicherheitsrisiko dar. "Es ist bedauerlich, dass unsere Mitarbeitenden ständig ausrücken müssen, um Schlaglöcher und lose Steine auszubessern", erklärt Demon. Rund 200 Euro koste die Sanierung pro Quadratmeter.

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