Wien

Stadt prüft Verlängerung der Pop-up-Radwege

Radfahrer freuen sich, die Opposition wohl weniger: Die Grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein lässt die Verlängerung der Pop-up-Radwege prüfen.

Isabella Kubicek
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Vizebürgermeisterin Birgit Hebein prüft die Verlängerung der Pop-up-Radwege.
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein prüft die Verlängerung der Pop-up-Radwege.
Denise Auer

Fahrradläden sind ausverkauft, auf Radwegen staut es sich: Seit dem Frühjahr erlebt Wien einen Radboom. Um rasch mehr Platz für sicheres Radfahren zu schaffen und die Öffis zu entlasten, hat Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) im Mai in der Praterstraße den ersten Pop-up-Radweg eröffnet ("Heute" berichtete). Danach ging es Schlag auf Schlag: Nach der Wagramer Straße (Donaustadt), wurde auch in der Hörlgasse (Alsergrund) und Lassallestraße (Leopoldstadt) eine Fahrspur für Radfahrer reserviert, insgesamt also an vier Standorten.

Drei Standorte werden geprüft

"Die Evaluierung zeigt, dass die temporären Radwege in der Praterstraße, Lassallestraße und Wagramer Straße besonders gut angenommen werden. Wir möchten diese Infrastruktur den Radlern daher noch länger zur Verfügung stellen und prüfen eine Verlängerung bis zum ersten November", kündigte die für den Verkehr zuständige Vizebürgermeisterin am Sonntag an. Am Montag wird das Ermittlungsverfahren zur Verlängerung der Pop-Up-Radwege eingeleitet. Das Ergebnis soll noch vor dem Ende der Sommerferien abgeschlossen sein.

Für Kritik wird dieses Vorhaben bei der Opposition sorgen – aber auch bei der SPÖ. Bereits im Vorfeld hat sich der Koalitionspartner nicht immer erfreut gezeigt (wie berichtet).

TU Wien evaluiert Maßnahme

Die temporäre Maßnahme zur Verbesserung der Radinfrastruktur wurde von der TU Wien begleitend evaluiert ("Heute" berichtete). Dabei wurden an mehreren Tagen Zählungen durchgeführt. In der Prater Straße waren bei der Erhebung im Juni stündlich bis zu 900 Radfahrer unterwegs, durchschnittlich nutzten rund 45 Prozent der stadtauswärts Fahrenden den Pop-up-Radfahrstreifen. Festgestellt wurde dabei, dass die Nutzung des Pop-up-Radwegs umso höher ist, je mehr Radfahrende unterwegs sind. Auf der Lassallestraße wurden zu Spitzenstunden über 700 Radfahrer stadtauswärts gezählt, durchschnittlich nutzten zwischen einem Drittel und einem Viertel der stadtauswärts Fahrenden den Pop-up-Radfahrstreifen. Auf der Kagraner Brücke waren zur Spitzenstunde bis zu 430 Radfahrer unterwegs bzw. über 3.700 über den Tag verteilt. Die Evaluierung hat ergeben, dass der Anteil jener, die den Pop-up-Radweg nutzten deutlich gestiegen ist; bei der Erhebung im August um durchschnittlich 87% gegenüber dem bestehenden Geh- und Radweg.