Arnold Schwarzeneggers Heimatgemeinde Thal bei Graz muss aus Geldnöten den traditionellen Christkindlmarkt absagen. Keine 60 Kilometer weiter östlich, in Thomas Stipsits liebster Gemeinde Stinatz, sieht es ähnlich düster aus. Auch dort herrscht in den Kassen gähnende Leere.
Die finanzielle Schieflage ist so gravierend, dass der langjährige Bürgermeister Andreas Grandits (ÖVP) jetzt den Rotstift auch bei sich persönlich ansetzen muss. Seit September stundet der Ortschef freiwillig sein Gehalt.
Auch drei Gemeindevorstände – einer von der ÖVP, zwei von der SPÖ – verzichten vorübergehend auf ihr Geld.
Insgesamt bleiben so monatlich rund 5.500 Euro mehr in die Gemeindekasse. "Das erhöht unsere Liquidität wenigstens ein bisschen", sagt Grandits zur "Kleinen Zeitung". Die 14 Mitarbeiter der Gemeinde mit 1.200 Einwohnern sind davon nicht betroffen.
Der finanzielle Schock kam im Sommer. Stinatz hatte auf Basis des Budgets und ihrer guten Bonität investiert – nicht in ein Freibad, aber unter anderem in einen neuen Zubau zur Mehrzweckhalle und den Kanalausbau. Dann kam die kalte Dusche: Von 133.200 Euro Ertragsanteilen blieben im Juli nur 3.200 Euro über. "Der Juli war richtig brutal", so der Ortschef. "Ich weiß nicht, wie es weitergeht."
Nicht nur die Gehälter werden derzeit gestundet, die Gemeinde will auch ein 250.000-Euro-Darlehen aufnehmen – dafür braucht es aber die Genehmigung des Landes. Grandits hofft auf Besserung im November, wenn wieder Gebühren und Abgaben eintrudeln.
2027 steht dann auch schon wieder die nächste Wahl an. Der Langzeit-Bürgermeister, der nicht nur mit dem Budgetloch, sondern auch einer SPÖ-Mehrheit im Gemeinderat zu kämpfen hat, will sein Amt offenbar nicht darüber hinaus weiterführen. Auf die Frage nach einer erneuten Kandidatur antwortete er vielsagend: "Angesichts dieser Lage?"