"Der Kaiser" ist insolvent

Traditions-Bäcker droht nach fast 100 Jahren das Aus

1933 als "Bäckerei Kaiser" gegründet, steht dem Familienunternehmen im Burgenland inzwischen das Wasser bis zum Hals. Die Zukunft scheint ungewiss.
Österreich Heute
03.11.2025, 15:09
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Ein Stück regionaler Geschichte steht vor dem Abgrund: "Der Kaiser", die Ferry Kaiser GmbH, ein Familienbetrieb mit Wurzeln in den 1930er-Jahren, hat am Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Dies teilt der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit.

Das Unternehmen wurde ursprünglich vom Großvater des heutigen geschäftsführenden Alleingesellschafters als Bäckerei gegründet und später, im Jahr 1980, in die heutige GmbH eingebracht. Heute beschäftigt Ewald Kaiser 27 Mitarbeiter und betreibt drei Bäckereien, zwei Konditoreien sowie einen Heurigen in Bad Sauerbrunn, Neudörfl und Mattersburg (alles Burgenland).

Bereits 2014 musste das Unternehmen ein Sanierungsverfahren durchlaufen, das von den Gläubigern im Anschluss an einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent genehmigt wurde.

Trotz dieser Maßnahmen kam es laut eigenen Angaben in den letzten Jahren zu Umsatzeinbrüchen, stark steigenden Energiekosten und einer verminderten Produktionskapazität, die nun zum Abgleiten in die aktuelle Insolvenz geführt haben. Die Gesamtforderungen belaufen sich auf rund 300.000 Euro.

Kaiser strebt eine Unternehmensfortführung an und plant, das Geschäft im Rahmen eines neuen Sanierungsplans zu entschulden. Für die Gläubiger wird eine 20-prozentige Quote angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans.

Der AKV prüft derzeit eingehend die Realisierbarkeit des Sanierungsplans und untersucht, ob die angebotene Quote, die nur den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht, noch verbessert werden kann.

Die Insolvenz der Ferry Kaiser GmbH markiert einen weiteren Schlag für die regionale Wirtschaft, zeigt aber zugleich die Bemühungen eines Traditionsbetriebs, trotz der finanziellen Schieflage das Unternehmen weiterzuführen und Arbeitsplätze zu sichern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.11.2025, 15:11, 03.11.2025, 15:09
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