Wem gehören sie?

Streit um Habsburger-Juwelen – nun spricht Kaiser-Enkel

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass einige verschollen geglaubte Juwelen aus dem Hause Habsburg im Besitz einer kanadischen Stiftung sind.
Michael Rauhofer-Redl
10.11.2025, 22:37
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Der Familienschmuck der Habsburger galt als lange Zeit verschollen. Nach 100 Jahren wurde nun bekannt, dass sich die Stücke in Kanada befinden. Dort sollen sie bald öffentlich gezeigt werden. Die Familie des letzten österreichischen Kaisers Karl I. musste bereits 1919 auf dem Weg ins Exil fast alle Vermögenswerte zurücklassen. Nur Teile des Privateigentums konnten in die Schweiz gebracht werden.

Nach dem bekannt wurde, dass sich die Juwelen Übersee befinden, meldete sich auch Vizekanzler Andreas Babler zu Wort. Er kündigte an, prüfen zu wollen, ob es sich beim "Florentiner Diamant" um Eigentum der Republik Österreich handle. Falls sich dies herausstelle, werde er den Prozess zur Rückholung des Juwels einleiten, erklärte er.

Einige Juwelen wurden verkauft

Am Montag war nun Kaiserenkel Karl Habsburg Studiogast in der ORF-"ZIB2". Dort nahm er Stellung zum Besitzstreit um die Familienjuwelen. Aus seiner Sicht handelt es sich um "private Juwelen der Familie". Für ihn sei es etwas "ganz Normales". Eine ganze Reihe an Juwelen sei in der Zwischenzeit verkauft worden, etwa auch um das Leben des Kaiserpaares im Schweizer Exil zu finanzieren.

Die Frage, ob es sich bei dem Schmuck um Privateigentum handelt, oder um Staatseigentum, das den jeweils regierenden Kaisern lediglich zur Verfügung gestellt wurde, werde von Jurist zu Jurist anders bewertet. Habsburg beruft sich im Gespräch mit Armin Wolf auf ein Gutachten, wonach es sich um Privateigentum des Kaisers gehandelt habe.

Für Habsburg ist die Sache eindeutig

Auch, dass Italien möglicherweise Anspruch am berühmten "Florentiner" – dieser kam im Zuge eines Gebietstausches nach Österreich – anmelden könnte, sieht Habsburg gelassen. Auch hier ließ er im Gespräch mit dem ORF-Anchor keinen Zweifel offen, dass es sich aus seiner Sicht um Privateigentum gehandelt habe. Sollten hier rechtliche Ansprüche geltend gemacht werden, so müsste nicht er sich, sondern die Stiftung mit diesen Rechtsfragen beschäftigen.

Wolf konfrontierte seinen Studiogast mit einer weiteren These: Historiker und Juristen würden argumentieren, dass selbst wenn es sich bei den Juwelen um Privateigentum gehandelt hätte, diese aufgrund eines Gesetzes nicht aus Österreich gebracht hätten werden dürfen. Der Kaiserenkel erklärte, dass es seinem Großvater durchaus gestattet gewesen sei, für Ausnahmen dieses Gesetzes zu sorgen.

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