In der ältesten Schokoladenfabrik der Stadt wurde am Palmwochenende nicht nur gegossen, verziert und verpackt – sondern auch gerettet: In der "Schokomichi"-Manufaktur in der Sechshausser Straße 43 war richtig was los. Die heimischen VIPs tauschten Bühne gegen Backstube und packten mit an - mit einem Ziel: Wiens letzten echten Schokoladen-Herzensort zu erhalten.
Der traditionsreiche Familienbetrieb "Wiens Willy Wonka Werkstatt" steht unter Druck. Seit 1880 wird hier von Familie Reimer handgeschöpft. Doch steigende Kosten, Konkurrenz aus der Industrie und ein schrumpfender Kundenstamm machen dem süßen Handwerk zu schaffen.
Michael Reimer, der aktuell fast im Alleingang täglich 18 Stunden produziert, ist Kämpfer mit Kakaofleck - und bekam nun eine bunte, prominente Schokoladen-Rettungstruppe.
Zur Unterstützung in der Osterzeit griffen unter anderem Barbara Wussow, Jakob Seeböck, Albert und Nikolaus Fortell, Andrea Händler, Corinna Kamper, Dorretta Carter, Susanna Hirschler, Danilo Campisi, Andy Lee Lang, Gary Lux, Wolfgang Reichl und Andreas Lichtenegger zur Schokospachtel.
Auch Schauspielerin und autorin Konstanze Breitebner setzte ein starkes Zeichen: Sie besorgte handgefertigte Osterware und übergab sie persönlich an bedürftige Familien der Volkshilfe. "In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, traditionsreiche Geschäfte, Handarbeit und den lokalen Handel zu unterstützen – damit solche Herzensorte weiterbestehen können", fordert sie auf.
Reimer zeigt sich tief gerührt: "Wenn Menschen, die sonst auf Bühnen oder Bildschirmen stehen, plötzlich mit Schokospachtel und Schürzen in meiner kleinen Manufaktur stehen, dann weiß ich: Unsere Arbeit berührt. Und genau darum geht’s – um echte Handarbeit, um Tradition, um das, was bleibt. Dafür kämpfe ich."
