Rund 1000 Besucherinnen und Besucher sind am Wochenende zum größten Swinger-Festival Großbritanniens in das Dörfchen Allington gereist. Die Veranstaltung mit dem Namen Swingathon findet seit Freitag statt und dauert drei Tage.
Der Ort liegt rund zwei Stunden nördlich von London und zählt nur 897 Einwohner. Doch das wilde Treiben raubt den Anwohnern den letzten Nerv. Sie haben sich ob der lauten Stöhn-Geräusche beschwert.
Das Festival findet seit 2020 jährlich statt. In Zelten wird getanzt, "gespielt" und gefeiert. Angeboten werden unter anderem Pole-Dancing, Schaumpartys, mobile SM-Dungeons und diverse Sexspiele. Zusätzlich gibt es Live-Musik, DJ-Auftritte, Workshops und Demonstrationen. Der Veranstaltungsort ist laut Organisatoren ein "sicherer und inklusiver Raum", der "Vielfalt feiert".
Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde sind darüber jedoch weniger erfreut. "Wir werden als Swinger-Hauptstadt von England bezeichnet, nur wegen dieses Festivals. Das ist kein Titel, den wir wollen", sagte eine Person gegenüber dem "Southwest News Service". Der Ort sei vor allem von älteren Menschen und Familien bewohnt. "Manche sagen, Erwachsene sollen tun, was sie wollen. Aber viele sind unzufrieden, dass das hier stattfindet. Es ist einfach schäbig."
Bereits in den vergangenen Jahren hatte es öffentliche Beschwerden gegeben, unter anderem ebenfalls wegen lauter Stöhn-Geräusche vom Gelände.
Festival-Organisator Matthew Cole wehrt sich gegen Vorwürfe. "Entgegen mancher Vorstellungen gibt es bei uns keine schmierige Musik, keine lüsternen Leute und keine hohe Zahl an Geschlechtskrankheiten in dieser Community", sagt er. "Im Gegenteil, diese Menschen sind respektvoll, verantwortungsbewusst und eher bereit, sicheren Sex zu praktizieren oder sich regelmäßig testen zu lassen, als jemand, dem man in einem Club begegnet."
Ziel sei es, sexuelle Freiheit als Teil alternativer Lebensweisen zu normalisieren. "Wir kämpfen gegen Vorurteile und bieten der Community einen sicheren, sozialen, spielerischen und lernorientierten Raum", so Cole weiter.