Am 22.Juni 2025 startete Tesla in Austin den öffentlichen Test seines Robotaxis. Erstmals sitzt niemand mehr am Steuer. Gesteuert wird das Fahrzeug mit Kameras und künstlicher Intelligenz. Musk spricht von einem "krönenden Abschluss eines Jahrzehnts harter Arbeit". Ganz ohne Mensch fährt es aber nicht: Ein Aufpasser sitzt auf dem Beifahrersitz und kann jederzeit eingreifen.
Gefahren wird von 6.00 Uhr bis 0.00 Uhr, nur in definierten Stadtteilen und nur mit registrierten Nutzern. Eine Fahrt kostet 4,20 Dollar. Personen unter 18 Jahren sind ausgeschlossen.
Die Steuerung übernimmt ein KI-System – ausschließlich basierend auf Kameras. Tesla spart damit Kosten, löst aber Kritik aus: Bei starkem Regen oder tief stehender Sonne können Kameras geblendet werden. Anders als bei LiDAR oder Radar fehlt es dem System an Tiefenwahrnehmung – das kann etwa beim Einbiegen in Kreuzungen problematisch sein, sagen Fachleute.
Was ist LiDAR?
LiDAR steht für "Light Detection and Ranging" und ist eine Technik, die Laserlicht verwendet, um Abstände zu Objekten zu messen. Ein Sensor sendet Laserpulse aus und misst die Zeit, die das Licht benötigt, um zu einem Objekt zu gelangen und zurückzukehren. Aus dieser Zeit wird dann die präzise Entfernung berechnet, wodurch detaillierte 3D-Karten der Umgebung erstellt werden können.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht derzeit die Sicherheit von Teslas Fahrerassistenzsystemen wie Autopilot und Full Self-Driving (FSD) – eine eigene Prüfung des Robotaxi-Programms gibt es bislang nicht.
Seit März 2025 erlaubt die Schweiz autonomes Fahren auf Level 3 und 4. Fahrzeuge dürfen in bestimmten Zonen ohne Fahrer unterwegs sein – allerdings nur unter klaren Bedingungen.
Kommerzielle Robotaxis wie bei Tesla oder Waymo gibt es hier noch nicht. Doch im Kanton Zürich planen die SBB, das Swiss Transit Lab und der Kanton ein Pilotprojekt mit selbstfahrenden E-Taxis im Furttal.
Laut Projektleiterin Christine Mauelshagen beginnt die Kartierungs- und Testphase frühestens im Sommer – vorausgesetzt, die nötige Ausnahmebewilligung des ASTRA liegt bis dahin vor.
Waymos Fahrzeuge gelten als deutlich sicherer als menschliche Fahrer – mit bis zu 96% weniger Verletzungen.
In Austin ist bislang kein Unfall mit Teslas Robotaxi bekannt geworden. Unabhängige Tests oder umfassende Sicherheitsdaten gibt es bisher keine.
Juristisch gilt derzeit: Wer fährt, haftet. Bei Robotaxis wird das komplizierter – ist es der Softwareanbieter, der Fahrzeughersteller oder der Betreiberdienst? In den USA laufen dazu erste Prozesse, auch Europa arbeitet an neuen Haftungsregeln.
Zudem gefährden Robotaxis langfristig Jobs im Transportwesen – etwa bei Taxis oder im Lieferverkehr. Auch autonome Lastwagen sind bereits in Entwicklung.
In den USA und Asien sind fahrerlose Taxis bereits im Einsatz. In der Schweiz bleibt es vorerst bei Pilotprojekten. Ein Start im öffentlichen Verkehr ist frühestens Ende Jahr möglich.