Gleich mit einem lebensbedrohlichen Fall wartet die neue Staffel von "Mein Recht" (Di., 21.15 Uhr, Joyn und Puls4) auf: Isabella N. und ihre Enkelin Michelle wurden Opfer einer Installateurs-Abzocke und verloren 2.700 Euro. Aber nicht nur das: Das Gerät wurde so montiert, dass Gas ausströmte – Lebensgefahr!
Die Pensionistin aus der Donaustadt wollte im Juni 2024 ihre alte Therme warten lassen. Ein Installateur ganz in der Nähe, der einen Flyer in den Postkasten geworfen hatte, bot sich an. Ein Termin wurde vereinbart: "Dabei wurde festgestellt, dass das Gerät kaputt ist – dass die Drähte oxidieren und es stellenweise Brüche gibt. Es wurde gedroht, dass das Gas abgesperrt werden muss und man hat mir zu einem Gerätetausch geraten", berichtet Isabella N. in der TV-Sendung.
Um rund 2.700 Euro wurde daher eine neue Therme installiert. Doch der Rauchfangkehrer stellte massive Mängel fest: "Er hat uns das Gas abdrehen müssen. Bei einer Überprüfung hat er dann festgestellt, dass die Abgasklappe fehlt – das ist ein schwerer Defekt. Außerdem ist das Rohr zweimal ineinander gesteckt gewesen, das ist verboten. Er hat das Rohr entfernt und den Kamin abgeklebt", meint die Pensionistin.
Die Wienerin wandte sich daher an den Installateurbetrieb: "Ich wollte den Chef sprechen, aber der war natürlich nicht erreichbar. Ich habe mit der Sekretärin gesprochen und gefragt: 'Wie geht's jetzt weiter?'" Schließlich kamen zwei Handwerker – diese montierten ein neues Rohr, entfernten aber auch gleichzeitig die Abdeckung vom Kamin.
Es kam zum Gas-Austritt. Enkelin Michelle litt unter Schwindel und Übelkeit, auch Isabella N. hatte Symptome: "Mir ist es richtig schlecht gegangen. Ich habe dann zu Michelle gesagt: 'Bitte schau ins Bad, ob das zu ist.' Und es war natürlich offen!", berichtet die Pensionistin. Elf Tage lang waren Oma und Enkelin ohne Gas, bis schließlich im Auftrag der Hausverwaltung eine neue (richtige) Therme installiert wurde.
Immer wieder wandte sich Isabella N. an den ursprünglichen Installateur, wollte das Gerät zurückgeben – doch die Firma stellte sich taub: "So entsteht Misstrauen gegenüber professionellen Installateuren und Handwerkern", kritisiert die Wienerin, die nicht nur Anzeige bei der Polizei erstattete, sondern auch den "Mein Recht"-Anwalt Christian Horwath einschaltete.
Da es mehrere Firmenadressen gibt, begibt sich Horwath daraufhin auf die Suche nach dem Firmensitz – und scheitert kläglich. Bei der ersten Adresse ist niemand anzutreffen, bei der zweiten handelt es sich um den Wohnsitz der Großmutter des Geschäftsführers – sie hat keine Ahnung, wo sich ihr Enkel aufhält.
Das erfährt der Rechtsanwalt wenig später von der Sekretärin des Installationsbetriebes: Ihr Chef sei in U-Haft, meint sie zu Horwath. Isabella N. wird daraufhin von der Polizei zu einer Gegenüberstellung geladen, erkennt auf Fotos einen Verdächtigen. Insgesamt soll es über 100 Geschädigte geben, ein Strafverfahren ist im Laufen. Auf den Rat von Horwath schließt sich die Pensionistin diesem als Privatbeteiligte an. Ob sie die 2.700 Euro je wiedersehen wird, bleibt allerdings offen.