Tierische Umfrage

Erster Haustierreport zeigt überraschende Trendwende

Adoption aus dem Tierheim wird beliebter: Immer mehr Menschen schenken Tieren in Not ein Zuhause und setzen damit ein Zeichen für Tierschutz.
Heute Tierisch
25.09.2025, 14:16
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Katzenvideos und süße Tierfotos gehen in den sozialen Medien regelmäßig durch die Decke – und das bleibt nicht ohne Folgen. Immer mehr Menschen in Österreich wünschen sich ein Haustier, weil sie davon online so viele herzige Bilder sehen. Laut dem ersten Haustierreport von Mars und Tierschutz Austria sagen 38 Prozent der Befragten, dass solche Social-Media-Posts ihren Wunsch nach einem tierischen Mitbewohner verstärken. Besonders Frauen und jüngere Leute lassen sich davon beeinflussen. Für 53 Prozent spielt vor allem der emotionale Rückhalt eine große Rolle – gegen Einsamkeit oder um Stress abzubauen.

Fast jeder zweite Haushalt in Österreich hat schon ein Tier. Am beliebtesten sind da die Katzen, gleich dahinter kommen die Hunde. Rund ein Fünftel überlegt aktuell, sich ein Tier anzuschaffen. Die große Frage dabei: Soll man ein Tier kaufen oder lieber eines aus dem Tierheim aufnehmen? Die Umfrage zeigt: 55 Prozent würden sich für ein Tier aus dem Tierheim entscheiden. Die Bereitschaft zur Adoption steigt, gute Erfahrungen tragen dazu bei.

„Bei Mars wissen wir, dass weltweit Millionen von Haustieren noch immer in Tierheimen auf die Chance warten, ein liebevolles Zuhause zu finden. Unsere neuen Daten aus Österreich zeigen jedoch: Die Bereitschaft zur Adoption ist da, oft wird sie jedoch durch Vorurteile und praktische Hürden gebremst“
Simone KolarMarket Director Pet Nutrition von Mars

Tierheim oder Züchter? Adoptionen auf dem Vormarsch

Beim Thema Beratung, Gesundheitscheck oder Nachbetreuung sehen viele Befragte die Tierheime vor den Züchtern. Einzig die Abwicklung empfinden 52 Prozent bei Zuchtbetrieben als einfacher, bei Tierheimen sagen das nur 39 Prozent. Für 28 Prozent, besonders für Leute ohne Erfahrung mit Adoption und für Männer, sind die geringeren Kosten ein Argument für das Tierheim.

77 Prozent fürchten, dass beim Welpenhandel vor allem Geld gemacht wird. Zusätzlich gibt es Bedenken wegen gesundheitlicher Probleme bei bestimmten Rassen – etwa Atemprobleme bei Möpsen oder Gelenksprobleme bei Schäferhunden. Bei Tierheimen vermuten 35 Prozent viele Problemfälle und vor allem Mischlinge. Trotzdem: Für 70 Prozent zählt der Gedanke an den Tierschutz und der Wunsch, einem Tier in Not zu helfen, wenn sie über ein Tierheimtier nachdenken.

Abwicklung oft schwierig?

Mit dem steigenden Interesse an Adoptionen steigen auch die Erwartungen an die Tierheime. 69 Prozent wünschen sich eine einfachere und unbürokratische Abwicklung. Zwei Drittel wollen mehr Informationen rund um Haltung und Adoption, 62 Prozent halten finanzielle Unterstützung für wichtig. Besonders auffällig: Fast die Hälfte (45 Prozent) hätte gern die Möglichkeit, ein Tier im Notfall zurückgeben zu können – das betrifft vor allem Männer und ältere Leute.

"Alle Tiere, die in unserem Tierschutzhaus in Vösendorf bereit für eine Adoption sind, sind tierärztlich untersucht, geimpft, gechipt und kastriert. Unsere Pfleger und alle Mitarbeiter in der Tiervergabe kennen die Vorlieben, Bedürfnisse und den Charakter der Hunde und Katzen und helfen dabei, passende neue Tiereltern zu finden. Sollte es tatsächlich im neuen Zuhause einmal nicht klappen, unterstützen wir Tier und Mensch dabei, eine gute Lösung für beide Seiten zu finden", erklärt Dani Waller von Tierschutz Austria.

Adoption rettet Leben und macht glücklich!

Wer ein Tier adoptiert, schenkt gleich zwei Leben eine Chance: dem Tier, das auf ein Zuhause wartet, und sich selbst, weil das Leben mit einem Haustier einfach schöner wird. 86 Prozent der Adoptanten sind sehr zufrieden mit ihrem neuen Begleiter. Viele schwärmen von besonders anhänglichen Tieren – Glück auf vier Pfoten eben. Die positiven Erfahrungen sind ansteckend: 81 Prozent würden wieder adoptieren. 39 Prozent kennen jemanden, der schon ein Tier aus dem Tierheim geholt hat.

Alte und kranke Tiere haben kaum Chance auf Adoption

Trotzdem gibt es Hürden: Jeder Zweite scheut sich davor, ein altes oder krankes Tier zu adoptieren. 38 Prozent fürchten Verhaltensprobleme oder schwierige Vorgeschichten. Es gibt auch Vorurteile, etwa dass im Tierheim nur "schwierige Fälle" sitzen. Wer schon adoptiert hat, sieht das oft anders: 64 Prozent dieser Personen würden auch einem Tier mit Einschränkungen ein Zuhause geben.

Dani Waller sagt dazu: "Viele, gerade auch ältere Tiere kommen aus den unterschiedlichsten Gründen ins Tierheim, etwa wegen einer Trennung in der Familie, finanziellen Umständen, Tod der Vorbesitzer oder weil sich der Hund nicht mit einem anderen Tier verträgt oder ein Familienmitglied allergisch wird." Im Tierheim warten also Tiere aller Altersgruppen und verschiedener Rassen auf eine zweite Chance.

Trotz der Offenheit gegenüber Adoptionen kommen die Tierheime in Österreich langsam an ihre Grenzen – sowohl was Platz als auch Geld betrifft. Deshalb sammelt Mars Austria im September Geld, damit die Näpfe im Tierschutzhaus gefüllt werden können. Wer drei Produkte von Sheba oder Pedigree kauft, spendet damit eine Mahlzeit für die Hunde und Katzen im Tierschutzhaus Vösendorf. Das Ziel heuer: 150.000 gespendete Mahlzeiten.

Nicht nur Geld, auch tatkräftige Unterstützung zählt: Mitarbeiter von Mars Austria helfen zwei Tage lang beim Ausmisten, Reinigen und Füttern mit.

Simone Kolar von Mars: "Gemeinsam mit Tierschutz Austria wollen wir auch heuer das Augenmerk auf das wichtige Thema Tieradoption lenken. Denn jedes Tier verdient ein sicheres, glückliches und liebevolles Zuhause. Das Tierschutzhaus in Vösendorf leistet Großartiges nicht nur bei der Vermittlung, sondern auch bei der tagtäglichen Versorgung vieler Hunde und Katzen. Wir sind stolz, Tierschutz Austria auch dabei unterstützen zu können."

Auch weltweit setzt sich Mars für mehr Adoptionen ein. Beim "Global Adoption Weekend" gibt es in vielen Ländern Aktionen und Initiativen, um Tierheime zu unterstützen und Menschen, die ein Tier aufnehmen wollen, zusammenzubringen. So will Mars das Bewusstsein für Adoption stärken und lokale Tierheime fördern.

Die Zahlen stammen aus dem ersten österreichischen Haustierreport: Eine Online-Umfrage, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Triple M im Auftrag von Mars zwischen 7. August und 13. August 2025 unter 790 Österreicherinnen und Österreichern im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die maximale Fehlerquote liegt bei 3,5 Prozent.

Tierschutz Austria, der Wiener Tierschutzverein, wurde 1846 gegründet und ist Österreichs ältester Tierschutzverein. Im Tierschutzhaus wurden 2024 über 10.000 Tiere betreut. Tierschutz Austria setzt sich für eine Gesellschaft ein, die das Lebensrecht aller Tiere und den Schutz ihrer Lebensräume respektiert.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 14:18, 25.09.2025, 14:16
Jetzt E-Paper lesen