Englische Härte

Titel-Heldin spielte EM mit gebrochenem Schienbein

Englands Routinier kämpfte sich trotz schwerer Verletzung durch das gesamte Turnier – und verriet ihr Geheimnis erst nach dem EM-Titelgewinn.
Sport Heute
28.07.2025, 10:02
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Was für eine Heldinnengeschichte! Lucy Bronze hat England nicht nur zum EM-Titel geführt, sondern dabei eine beispiellose Schmerzgrenze überschritten: Die 33-Jährige spielte die gesamte Endrunde mit einem gebrochenen linken Schienbein – ohne dass jemand davon wusste.

"Es ist sehr schmerzhaft, aber ich werde feiern", sagte Bronze nach dem dramatischen Finalsieg gegen Favorit Spanien im Elfmeterschießen (3:1). Erst nach dem Titelgewinn verriet sie die unglaubliche Diagnose: "Aber niemand wusste davon."

598 Minuten mit Knochenbruch

Bronze war die älteste Spielerin im englischen Team und stand in fünf Spielen über die volle Distanz auf dem Platz. Insgesamt kam sie auf 598 Einsatzminuten – nur drei Teamkolleginnen sammelten mehr. Im Viertelfinale gegen Schweden sorgte die Abwehrspielerin für Aufsehen, als sie sich eigenhändig eine Bandage ums rechte Bein wickelte – und dann im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer verwandelte.

Im Finale wurde sie in der Verlängerung ausgewechselt – allerdings nicht wegen des Schienbeins. "Ich habe mich heute am Knie des anderen Beins verletzt", erklärte sie der BBC. "Nach dem Schweden-Spiel haben mich alle so sehr gelobt, weil ich so große Schmerzen hatte. Aber wenn das nötig ist, um für England zu spielen, dann mache ich das."

Lob von allen Seiten

Teamchefin Sarina Wiegman lobte ihre Routinierin überschwänglich: "Sie hatte einige Probleme mit dem Schienbein, also haben wir natürlich versucht, das in den Griff zu bekommen. Aber wenn du 120 Minuten spielst, dann gelingt das nicht, oder?"

Auch BBC-Expertin und Ex-Mitspielerin Ellen White zollte höchsten Respekt: "Ich meine das auf die netteste Art, aber sie ist unmenschlich."

Die Engländerinnen hatten sich in allen drei K.o.-Partien erst nach Verlängerung durchgesetzt. Bronze spielte sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale durch – mit Knochenbruch. Eine EM-Leistung, die ihresgleichen sucht.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.07.2025, 11:04, 28.07.2025, 10:02
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