Die 24-Jährige wollte ihren Partner am Nachmittag des 2. Jänner besuchen. Der Tunesier saß in der JVA Leipzig wegen Verdachts auf Drogenhandel in U-Haft. Die Frau passierte demnach ohne Auffälligkeiten die Kontrollen des zweitgrößten Gefängnisses in Sachsen.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hatte die 24-Jährige mehrere Gramm Methamphetamin in Alufolie verpackt und unter der Zunge versteckt. Die Kugel sollte beim Begrüßungskuss unbemerkt in den Mund des 23-Jährigen wandern.
Doch der Plan ging schief: Die Begrüßung fiel laut Bericht so stürmisch aus, dass der 23-Jährige das Drogenpäckchen versehentlich verschluckte. Zunächst soll er nichts haben anmerken lassen und nach dem rund einstündigen Besuch wieder in seine Zelle zurückgekehrt sein – offenbar in der Hoffnung, die Kugel später wieder ausscheiden zu können.
Wie die spätere Obduktion ergab, hatte sich das Päckchen im Magen geöffnet, das Meth trat aus. Bei einer Überdosis kommt es zunächst zu stark erhöhter Körpertemperatur und Herzrhythmusstörungen, dann zu Halluzinationen, Angstzuständen und Krämpfen – im schlimmsten Fall endet dies in einem Herzstillstand. Genau das passierte bei dem 23-Jährigen.
Am Morgen nach dem Besuch seiner Freundin, mit der er eine dreijährige Tochter hat, lag der Mann reglos in seiner Zelle. Ein Notarzt konnte ihn noch kurz reanimieren, doch am Nachmittag soll er verstorben sein. Wegen dieses "Todeskusses" steht die 24-Jährige ab 18. Dezember vor Gericht. Im Falle einer Verurteilung droht der jungen Mutter selbst eine Haftstrafe.