Vor Venezuelas Küste

USA beschlagnahmen Öltanker – wie weit geht Trump noch?

Die Beschlagnahmung eines Öltankers vor Venezuela durch die USA verschärft die Spannungen und weckt Sorgen vor einem größeren Konflikt.
Newsdesk Heute
11.12.2025, 06:38
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Die USA haben am Mittwoch einen Öltanker vor der Küste von Venezuela unter ihre Kontrolle gebracht. An der Aktion "mit Unterstützung des Kriegsministeriums" sollen Spezialteams von FBI, Homeland Security und Küstenwache beteiligt gewesen sein, teilte US-Justizministerin Pam Bondi via X mit.

"Der Öltanker steht seit mehreren Jahren unter Sanktionen der Vereinigten Staaten, da er an einem illegalen Ölversandnetzwerk beteiligt ist, das ausländische Terrororganisationen unterstützt", heißt es. Das Schiff habe sanktioniertes Öl aus Venezuela und Iran transportiert.

Mit dieser neuen Aktion wächst auch die Sorgen vor einem größeren militärischen Konflikt in der Region. Wie weit geht US-Präsident Donald Trump?

Was steckt hinter dem Tanker?

Trump hat im Weißen Haus erklärt, die USA hätten "einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt". Justizministerin Pam Bondi veröffentlichte ein Video, auf dem schwer bewaffnete US-Soldaten von Hubschraubern aus auf das Schiff gehen. Sie sprach von einer gemeinsamen Aktion der US-Küstenwache, des FBI, des Heimatschutzministeriums und des Pentagons.

Wie rechtfertigen die USA ihr Vorgehen?

Bondi sagte, der Tanker werde "zum Transport sanktionierten Öls aus Venezuela und Iran genutzt". Das Schiff sei seit Jahren mit US-Sanktionen belegt, weil es "in ein illegales Ölfrachtnetzwerk verwickelt ist, das ausländische Terrororganisationen unterstützt". Laut US-Medien war der Tanker auf dem Weg nach Kuba.

Welche Bedeutung hat Venezuela?

Venezuela ist Mitglied bei der Opec und hat die größten Erdölreserven der Welt. Schon in Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 haben die USA Sanktionen gegen den Ölsektor von Venezuela verhängt. Ein Großteil der Exporte geht seither nach China.

Was bedeutet der Zwischenfall?

Er ist eine klare Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden über 80 Menschen getötet.

Wie viele Soldaten setzen die USA ein?

Die militärische Drohkulisse ist enorm: Trump hat den größten US-Flugzeugträger, die "USS Gerald R. Ford", vor die Küste von Lateinamerika geschickt. Dort sind mehr als 4000 Matrosen und Dutzende Kampfjets stationiert. Zusätzlich wurden weitere Kriegsschiffe, F-35-Kampfjets und Überschallbomber vom Typ B1-B in die Karibik verlegt. US-Bomber fliegen regelmäßig vor der Küste von Venezuela.

Was wollen die USA erreichen?

Pete Hegseth, der sich selbst "Kriegsminister" nennt, hat zuerst vom Kampf gegen "Drogen-Terroristen" gesprochen. Diese hätten "mehr Amerikaner getötet als Al-Kaida" und würden genauso behandelt wie das Terrornetzwerk nach den Anschlägen vom 11. September 2001, schrieb er nach einem der Angriffe. Beweise dafür haben die USA nicht vorgelegt. Völkerrechtler und Vertreter der UNO halten das Vorgehen für unrechtmäßig.

Wie reagiert Venezuela?

Venezuelas umstrittener Präsident Nicolás Maduro wirft Trump vor, seinen Sturz zu planen. Er nennt den US-Militäreinsatz "die größte Bedrohung" für Lateinamerika seit hundert Jahren. Trump selbst sagte diese Woche in einem Interview, Maduros Tage seien "gezählt". Einen Militäreinsatz am Boden gegen Venezuela schloss er nicht aus.

Was werfen die USA Maduro vor?

Trump wirft Maduro vor, seine Wiederwahl im Juli 2024 gefälscht zu haben, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA einzusetzen. Im Gegensatz zu Kolumbien produziert Venezuela zwar keine Drogen im großen Stil, gilt aber als Transitland. Schon in Trumps erster Amtszeit bis 2021 hatte er vergeblich versucht, Maduro mit Sanktionen und Druck loszuwerden.

Wer steht hinter den USA?

Trump bekommt Unterstützung von der venezolanischen Oppositionspolitikerin María Corina Machado. Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin hat Trump mehrmals für seinen Einsatz gedankt.

Planen die USA eine Invasion in Venezuela?

Politologen glauben derzeit nicht, dass Trump nach den Fehlschlägen in Afghanistan und im Irak eine Bodenoffensive in Venezuela plant. Mit dem massiven Militäraufmarsch will er der venezolanischen Führung aber offenbar "Angst und Schrecken einjagen", meint Lateinamerika-Experte Will Freeman von der Denkfabrik Council on Foreign Relations. Republikaner aus Trumps Partei haben spekuliert, das könne Maduro zum Rücktritt bewegen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 11.12.2025, 06:42, 11.12.2025, 06:38
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