In Schlierbach (Oberösterreich) sorgte der tragische Unfall eines Mädchens für Entsetzen: Die 14-Jährige war mit einer Freundin am E-Scooter unterwegs, wurde von einem Auto erfasst. Seitdem gab es mehrere ähnliche Fälle – meist trugen die Unfallopfer keinen Helm. Das hat jetzt zu einer hitzigen Debatte geführt.
Denn: Laut ÖAMTC tragen nur 12 Prozent der E-Scooter-Fahrer einen Helm. Beim klassischen Fahrrad sind es immerhin 37 Prozent, bei E-Bikes sogar 55 Prozent. Interessant: Bei Leih-Scootern liegt die Helm-Quote faktisch bei null.
In OÖ fordern SPÖ-Landesrat Martin Winkler und Linz-Stadtvize Martin Hajart (ÖVP) schärfere Regeln, insbesondere eine generelle Helmpflicht für E-Scooter.
Auch auf Bundesebene wird in der Regierung (sie kämpft mit einem Umfragetief - mehr hier) bisher aber nur diskutiert: Ein Entwurf von Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) sieht eine Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter vor. Die NEOS lehnen eine generelle Pflicht aber ab. Die ÖVP will eine Beschränkung der Helmpflicht nur auf E-Scooter. Wie "Heute" aus Regierungskreisen in Wien erfahren hat, laufen derzeit Gespräche, das Thema werde immer wieder diskutiert. Eine Lösung ist aber nicht in Sicht.
Zustimmung für Verschärfungen kommt vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), das bereits 2023/2024 veröffentlichte, dass bei E-Bikes 59 Prozent der tödlich verunglückten Personen ohne Helm unterwegs waren – bei E-Scooter-Toten waren es sogar 90 Prozent.
Interessant: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt, dass eine Helmpflicht Radfahren unattraktiver machen könnte – und sieht Risiken für Mobilitätsziele. Außerdem würde das Fehlen eines Helms im Unfallfall womöglich zur Teilschuld und Problemen mit der Versicherung führen.