Seit Wochen sorgen die Crashs in Oberösterreich für Bestürzung. Der bisherige tragische Höhepunkt: Zwei 14-jährige Mädchen waren am 19. August in Schlierbach (Bez. Kirchdorf) auf einem E-Scooter unterwegs. Sie trugen keine Helme und krachten mit einem Auto zusammen. Eine der Jugendlichen erlag drei Tage später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Kurz danach meldete sich ein aufgebrachter "Heute"-Leser in unserer Redaktion: "Sie haben meine Tochter mit voller Geschwindigkeit angefahren", berichtete er davon, dass das Kind von einem Zweirad mit voller Wucht erfasst wurde. Obwohl viele fahren würden "wie Verrückte", habe es zumindest in diesem Fall keine Konsequenzen gegeben.
Am Montagabend dieser Woche dann der nächste schwere Vorfall: Ein 17-Jähriger kam auf der Gmundener Straße (B144) im Bezirk Wels-Land von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Betonsockel. Die Rettung brachte den Verletzten ins Spital.
Angesichts der Häufung von Unfällen hat dieser Tage schon Kinder- und Jugendschutzlandesrat Martin Winkler (SPÖ) auf strengere Gesetze gepocht: Aus seiner Sicht brauche es "dringend neue Regelungen". Neben einer Helmpflicht will der Politiker eine Anhebung des Alters für die Benutzung von E-Scootern und E-Rollern.
Er bekommt jetzt Schützenhilfe vom Linzer Verkehrsreferenten Martin Hajart (ÖVP): "Die Probleme liegen auf der Hand. Es muss endlich was passieren", fordert der Vizebürgermeister dringend Maßnahmen. Eine entsprechende Resolution seiner Partei ans zuständige Ministerium wurde bereits im Gemeinderat beschlossen.
Woran sich Hajart, , der auch vor den Gefahren für blinde und seheingeschränkte Menschen warnt, u.a. stößt: Mini-Elektromopeds, mit denen etwa Lieferdienste unterwegs sind, und E-Scooter sind derzeit als Fahrräder klassifiziert.
Aus seiner Sicht sollte die Regelung für keine Gefährte ohne Pedale gelten, diese gehörten auf die Straße. Und weiter: "Für alles, das elektrisch oder dadurch unterstützt angetrieben wird, muss es eine Helmpflicht geben."