"Müssen Kosten zurückfahren"

"Europa ist tot" – KTM-Eigentümer schockt mit Aussage

Die Motorrad-Produktion in Mattighofen läuft wieder – doch Aussagen des Bajaj-Chefs sorgen für Alarm-Stimmung bei den KTM-Mitarbeitern.
André Wilding
03.09.2025, 13:53
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Nach der Insolvenz kehrte bei KTM im Innviertel im Sommer wieder Leben ein: Seit 28. Juli laufen die Bänder in Mattighofen und Munderfing wieder auf Hochtouren, rund 3.000 Mitarbeiter sind im Einsatz.

Sorgen wachsen

Der Neustart wurde vielerorts als Hoffnungsschimmer gefeiert – doch nun wachsen die Sorgen, dass die Freude nur von kurzer Dauer sein könnte. Der Grund für die Aufregung ist eine Aussage von KTM-Miteigentümer Rajiv Bajaj.

Bajaj, Chef des indischen Mehrheitseigners Bajaj Auto, stellte in einem TV-Interview nämlich offen die europäische Produktion infrage. Wörtlich sagte er: ""Die europäische Produktion ist tot."

Der britische Motorradhersteller Triumph habe seine Fertigung längst nach Thailand verlagert – mittlerweile werde in Indien produziert. "Wenn Triumph das vor 15 Jahren machen konnte, warum prinzipiell nicht auch KTM?", wird Bajaj in den OÖ Nachrichten zitiert.

"Müssen die Marke wiederherstellen"

KTM bringe Bajaj zwar viel, aber man müsse die Kosten senken. "Wir müssen die Marke wiederherstellen und die Kosten zurückfahren", erklärte der Miteigentümer von KTM. Offiziell gibt es derzeit aber keine Pläne zur Verlagerung.

KTM-Chef Gottfried Neumeister betont gegenüber den OÖ Nachrichten: "Die Produktion wurde planmäßig wieder aufgenommen und läuft seither im Vollbetrieb. Im August haben wir bereits die maximale Zahl an Motorrädern assembliert, die in einem Einschichtbetrieb bei KTM produziert werden kann."

Im August seien bereits mehr als 10.000 Motorräder gebaut worden – darunter neue LC4-Modelle, Minis und Motocross-Maschinen. Dennoch arbeitet das neue Management an einem Sparkurs, vor allem bei Materialkosten und internen Strukturen.

"Sind gut vorbereitet"

Ob neue KTM-Modelle bald nur noch in Indien vom Band laufen? Branchenkenner halten das zumindest für möglich – was für die Jobs im Innviertel nicht zwingend das Aus bedeuten muss, aber für Unruhe sorgt.

"Der Neu- und Wiederaufbau von Lieferantenbeziehungen bleibt herausfordernd und ist maßgeblich für eine erfolgreiche Fortführung der Produktion. Wir sind aber auf eventuelle Änderungen bei Anlieferungen gut vorbereitet und können flexibel und effizient reagieren", sagt Neumeister zu den OÖ Nachrichten.

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