Eine Reihe von E-Scooter-Unfällen sorgt im Land für Bestürzung. Vor allem ein folgenschwerer Crash in Schlierbach (Bez. Kirchdorf) sorgt noch immer für Entsetzen: Zwei Mädchen (beide 14) waren Ende August gemeinsam auf einem Zweirad unterwegs – es kam zur Kollision mit einem Pkw.
Die Teenies wurden durch die Wucht des Aufpralls mehrere Meter weggeschleudert. Beide erlitten schwere Verletzungen und kamen in Spitäler nach Wels und Linz. Laut Polizei trugen die Mädchen keine Helme. Wenige Tage später kam aus der Landeshauptstadt dann die traurige Nachricht: Die 14-Jährige erlag ihren Verletzungen.
Nur knapp eine Woche schon der nächste Fall: Ein zwölfjähriger Bub verlor in Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) die Kontrolle über seinen E‑Scooter und stürzte schwer – offenbar ebenfalls ohne Helm. Er zog sich ein Schädel‑Hirn‑Trauma zu.
Dass die Roller auch für Nichtlenker schwere Folgen haben können, zeigt ein weiterer Fall aus Traun (Bez. Linz-Land): Zwei Buben rasten auf einem der Fahrzeuge von hinten in ein Mädchen (14) – es stürzte und wurde dabei verletzt.
Weil der Lenker unmündig ist, gibt es dafür auch keine Konsequenzen. Der Vater des Mädchens war im "Heute"-Talk fassungslos: "Die Kinder dürfen bis zu 25 km/h ohne Helm und Führerschein fahren, aber wenn es dann zu einem Schaden kommt, sind sie zu jung und bekommen keine Strafe."
Nach der Serie an Unfällen schlägt nun auch die Politik Alarm: "Die steigende Zahl der Unfälle mit E-Bikes und E-Scootern zeigt, dass es in diesem Bereich dringend neue Regelungen braucht", sagt Kinder- und Jugendschutz-Landesrat Martin Winkler (SPÖ) zu "Heute".
Unter zwölf Jahren besteht für Kinder auf einem E-Scooter Helmpflicht. Mit dem Schutz dürfen sie dann alleine fahren, solange sie einen Fahrradführerschein besitzen.
Über zwölf Jahren ist das E-Scooter-Fahren auch ohne Helm für alle erlaubt.
Er begrüße die angekündigten Maßnahmen von SP-Minister Peter Hanke, eine Helmpflicht für E-Mopeds, E-Scooter und E-Bikes anzudenken. "Zum einen, um für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen, und zum anderen, um den Schutz der Kinder- und Jugendlichen zu erhöhen."
Doch der designierte SPOÖ-Chef geht noch weiter: "Zusätzlich sollte man dringend eine Anhebung des Alters für die Benutzung von E-Scootern bzw. E-Rollern in Betracht ziehen." Er findet es "höchst problematisch, wenn Zehnjährige, die gerade eine Radfahrprüfung absolviert haben, auch E-Roller in Betrieb nehmen dürfen". Die Gefahreneinschätzung sei in diesem Alter noch viel zu gering ausgeprägt.
