Noch am Samstag hat US-Präsident Donald Trump einen neuen Zollbrief veröffentlicht. Dieser beinhaltet Aufschläge in der Höhe von 30 Prozent und soll schon ab dem 1. August wirken – der Adressat ist die Europäische Union.
In dem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drohte Donald Trump mit weiteren Zollerhöhungen, sollte es zu Gegenmaßnahmen kommen. Die vorbereiteten Gegenmaßnahmen der EU waren eigentlich bis Montag ausgesetzt – die Frist wurde nun bis August verlängert.
Am Sonntag gab es nun eine Beratung der Ständigen Vertreter in Brüssel zu dem Thema, informierte das Bundeskanzleramt am Nachmittag und führte weiter aus, dass man die "erneuten einseitigen Ankündigungen in der transatlantischen Handelspartnerschaft" bedauere.
Immerhin würden neue Zölle die "Inflation antreiben, das Wachstum bremsen und wären eine Gefahr für Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks", so das Kanzleramt. "Es gilt einen Handelskrieg unter allen Umständen zu vermeiden", heißt es weiter.
Die EU wolle zudem geschlossen reagieren: "Wir setzen weiterhin auf intensiven Dialog und ernsthafte Verhandlungen mit den USA, sowohl Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen als auch Handelskommissar Maroš Šefčovič können dabei auf die volle Unterstützung Österreichs zählen. Denn neue Zölle sind das letzte, was unser Standort in dieser ohnehin herausfordernden Zeit braucht", erklärt das Bundeskanzleramt.
Darüber hinaus schrecke man aber auch nicht davor zurück, "entschieden für unsere Interessen einzustehen und diese auch zu verteidigen. Als größter Binnenmarkt der Welt können und werden wir als EU stark und selbstbewusst auftreten."
"Protektionismus führt nicht zu Stärke, sondern zu wirtschaftlicher Isolation und höheren Preisen auf beiden Seiten des Atlantiks", so das Kanzleramt abschließend.