Gianni Infantino sorgte mit einer Trump-Reise für einen Eklat.
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Fifa-Präsident Gianni Infantino sorgte in der jüngsten Vergangenheit immer wieder mit Auftritten an der Seite von Donald Trump für Aufsehen. Das stieß einigen Akteuren der Uefa, sauer auf. Das Verhalten wurde allerdings bislang gebilligt.
Doch eine Verspätung des 55-Jährigen beim Fifa-Kongress in Asuncion ließ das Fass überlaufen. Der Grund: eine Reise mit dem US-Präsidenten an den Golf. Eine Delegation der Uefa setzte daraufhin ein Zeichen, angeführt von DFB-Chef Bernd Neuendorf verließen die europäischen Gesandten und Council-Mitglieder die Versammlung vorzeitig.
Das ist passiert
Mit ihrer Aktion wollten Uefa-Präsident Aleksander Ceferin, DFB-Chef Neuendorf und deren Kollegen offenkundig ein Zeichen setzen, dass ihre Geduld mit Weltverbandschef Gianni Infantino begrenzt ist. Schon die Nahost-Reise des Fifa-Chefs als Begleiter von US-Präsident Donald Trump war ihnen sauer aufgestoßen. Die Council-Sitzung musste deshalb verschoben werden, im Vorfeld des Kongresses fehlte Infantino bei vielen Pflichtterminen.
Geltungssucht lautete ein unterschwellig geäußerter Vorwurf. Infantino habe den "inneren Kompass" verloren, zitierte die englische Zeitung "The Times" einen Kongressteilnehmer. Bis zur akuten Verspätung am Kongresstag wurde das Präsidentenverhalten zähneknirschend toleriert. Die Panne mit dem Timing des Privatjets lag wohl nicht im unmittelbaren Verantwortungsbereich von Infantino. Aber das Verspätungsrisiko für einen Ego-Trip an den Golf überhaupt in Kauf genommen zu haben, verübeln ihm Europas Funktionäre.
Die Show des Schweizers im Trump-Tross können viele nicht ertragen. "Eine kurzfristige Änderung des Zeitplans, die scheinbar nur privaten politischen Interessen dient, tut dem Fußball keinen Gefallen und scheint seine Interessen hinten anzustellen", hieß es von der Uefa.
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"Wir alle stehen im Dienst des Fußballs"
Letztlich war die Absenz der Europäer für den Fifa-Kongress unbedeutend. Infantino zog das Programm durch, als sei nichts passiert. Doch der Symbolcharakter ist entscheidend. Indirekt entzogen die Funktionäre dem Fifa-Boss das Vertrauen.
"Wir alle stehen im Dienst des Fußballs – von der Straße bis zum Podium. Die Uefa-Mitglieder des Fifa-Rates sahen es als notwendig an, bei dieser Gelegenheit zu betonen, dass der Fußball an erster Stelle steht, und vom Kongress wie ursprünglich geplant abzureisen", hieß es. Neuendorf und Co. gingen um die Uhrzeit, zu der die Sitzung ohne die Infantino-Verspätung vorbei gewesen wäre.
Wie reagiert Infantino?
Der Protest fällt in eine Zeit, in der die schlimmsten Grabenkämpfe zwischen Infantino und den Europäern eigentlich beendet schienen. Ob Mammut-WM mit 48 Teilnehmern oder neue Club-WM mit der Premiere in diesem Sommer in den USA. Alle Konfliktzonen schienen beseitigt. Wie brüchig der Burgfrieden sein kann, trat nun symbolkräftig zutage.
Viel hängt von Infantinos Krisenmanagement ab. Reagiert der Fifa-Boss pikiert oder beleidigt, könnte es zu dauerhaften Auseinandersetzungen kommen. Sein schönes Fifa-Motto, "Vereine die Welt durch den Fußball", wurde jedenfalls ramponiert. Reagiert Infantino dennoch mit Nachsicht und Größe, kann er die Geschehnisse womöglich herunterspielen. Der Schweizer ist ein Machtmensch, er wird abwägen, was ihm in den kommenden Monaten mehr nützt.
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