Steve Witkoff

Trump-Golfpartner soll Frieden für Ukraine verhandeln

Donald Trumps Vertrauter Steve Witkoff verhandelt in Berlin über das Kriegsende in der Ukraine – trotz fehlender außenpolitischer Erfahrung.
Newsdesk Heute
13.12.2025, 21:54
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Es sagt einiges über den US-Präsidenten Donald Trump aus, dass er seine wichtigsten außenpolitischen Aufgaben einem befreundeten Immobilienunternehmer und Golf-Kollegen anvertraut hat.

Steve Witkoff heißt der Mann für alle Fälle des Rechtspopulisten im Weißen Haus. Am Sonntag kommt Witkoff nach Berlin, um bei Gesprächen über das Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine dabei zu sein.

Der 68-Jährige hatte vor Trumps Amtsantritt und seiner Ernennung zum US-Sondergesandten keinerlei Erfahrung in der Außenpolitik. Für Trump zählt jedoch etwas anderes: Witkoff ist ihm gegenüber loyal.

Er zahlte Trump ein Schinken-Käse-Sandwich

Die Freundschaft der beiden geht fast 40 Jahre zurück. Witkoff hat Trump 1986 nach eigener Aussage zufällig in einem Feinkostladen kennengelernt. Er habe Trump ein Schinken-Käse-Sandwich gezahlt, weil dieser kein Geld dabei hatte, erzählte Witkoff.

Beide kommen aus New York und haben als Immobilienentwickler ein Milliardenvermögen gemacht, bevor sie überraschend in die Politik gewechselt sind und dort für Wirbel gesorgt haben. Beide sind überzeugt, dass für diplomatischen Erfolg weniger klassische Methoden der Außenpolitik entscheidend sind, sondern ein gutes Gespür für Menschen und ein Händchen für Verhandlungen.

In der US-Außenpolitik ist Witkoff schnell aufgestiegen: Vom Sondergesandten für den Nahen Osten zum "Friedensbeauftragten" und wohl einflussreichsten Unterhändler der Trump-Regierung. Die Zeitschrift "The Atlantic" hat ihn sogar als "eigentlichen Außenminister" bezeichnet.

Steve Witkoff wird Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt

Witkoffs ungewöhnliche Methoden sorgen immer wieder für Aufsehen. Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist er überraschend von Katar nach Israel geflogen, um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu drängen, das Abkommen mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas anzunehmen. Das Treffen hat Witkoff auf einen Samstag gelegt, den jüdischen Ruhetag. Die Waffenruhe, wenn auch brüchig, hält seit 10. Oktober.

Seit Witkoff über das Ende des Ukraine-Kriegs verhandelt, zeigen sich viele Beobachter besorgt über seine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

"Ich mochte ihn. Ich fand, dass er mir gegenüber ehrlich war", sagte Witkoff im März nach einem Treffen mit Putin. Über den Kreml-Chef, der politische Gegner rücksichtslos verfolgt und sein Land seit Februar 2022 in den Angriffskrieg gegen die Ukraine geführt hat, meinte Witkoff außerdem: Er halte den russischen Präsidenten "nicht für einen schlechten Menschen".

"Tiefsten Respekt vor Putin"

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Witkoff habe einem Berater Putins sogar persönlich Tipps gegeben, wie Trump einen Plan zur Beendigung des Kriegs am besten präsentieren könnte. Witkoff sagte dem Berater im Telefonat laut Transkript, er glaube, Russland habe "stets ein Friedensabkommen gewollt". Er selbst habe "den tiefsten Respekt vor Putin".

Seine Einschätzung zum Konflikt: "Die Situation ist kompliziert, der Krieg und alle Faktoren, die dazu geführt haben." Eine erste Fassung des US-Plans zur Beendigung des Kriegs hat Schlimmes befürchten lassen: Der 28-Punkte-Plan enthielt zum Großteil Forderungen aus Moskau. Nun wird Witkoff in Berlin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Regierungschefs über die mit Kiew und den Europäern überarbeitete Fassung sprechen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 13.12.2025, 21:54
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