Auch Ukraine im Visier

"Staaten verfallen" – Trumps Rundumschlag gegen Europa

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview ein düsteres Bild von Europa gezeichnet. Vor allem mit der Migrationspolitik hat er ein Problem.
Newsdesk Heute
09.12.2025, 16:47
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US-Präsident Donald Trump hat seinen Ton gegenüber Europa und der Ukraine verschärft. "Sie reden zu viel (...), erzielen aber nichts", sagte er der US-Medienplattform "Politico" zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit Russland. Er drängte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem US-Plan endlich zuzustimmen, denn er verliere den Krieg.

"Er wird sich zusammenreißen und anfangen müssen, die Dinge zu akzeptieren", sagte Trump über Selenskyj. "Denn er verliert." Die Ukraine habe an Russland "viel Land verloren, und zwar sehr gutes Land". Trump warf dem ukrainischen Präsidenten erneut vor, seinen "Friedensplan" überhaupt nicht gelesen zu haben.

Selenskyj hatte erst am Montag mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer in London über den US-Plan beraten. Nach Einschätzung der Europäer gibt er zu einseitig russische Positionen wieder.

Trump: Auslöschung Europas

Trump wiederholte überdies seine Einschätzung, dass die Europäer ideologisch und beim Thema Einwanderung auf einem Irrweg seien. "Sie wollen politisch korrekt sein, und das macht sie schwach", kritisierte der Republikaner. Er rief die EU zu Massenabschiebungen nach US-Vorbild auf: "Ich denke, sie sollten die Leute rauswerfen, die illegal ins Land gekommen sind", betonte er.

Trump griff damit Einschätzungen aus der neuen US-Sicherheitsstrategie auf, die seine Regierung am Freitag vorgelegt hatte. Darin ist von einer "zivilisatorischen Auslöschung" Europas durch Migration die Rede und von einer angeblichen "Zensur der Meinungsfreiheit und Unterdrückung der politischen Opposition".

Besonders in großen Städten wie London und Paris wären die Probleme der Zuwanderung besonders schlimm. So bezeichnete der US-Präsident den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan als ein "Desaster", der nur durch die vielen "Neuankömmlinge" einen Wahlerfolg feiern konnte.

Trump droht mit Intervention

Aber Trump nannte auch europäische Staaten, die hier seiner Meinung nach alles richtig machen würden. Der US-Präsident strich hier Ungarn und Polen hervor, die eine strenge Migrationspolitik verfolgen würden.

Dies sei eine Entwicklung, die Trump auch gerne in anderen Ländern Europas sehen wollen würde. So kündigte der US-Präsident an, dass er künftig in europäische Wahlprozesse aktiv eingreifen wolle, indem er Kandidaten, die ihm gefallen, unterstützen werde.

Seitens Brüssel hagelte es daraufhin einiges an Kritik. "Es scheint mir, dass sie als Provokation gedacht ist", meinte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas über die Kritik Trumps. Ihr zufolge sei Europa der "Inbegriff von Freiheit", den der US-Präsident nicht kritisieren sollte. Vielmehr solle sich Trump auf Russland fokussieren, wo es keine freien Medien und keine politische Opposition gibt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 09.12.2025, 16:47
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