WM 2022
TV-Experte teilt gegen FIFA und Unternehmen aus
Die WM in Katar sorgt weiterhin für Kritik. Auch "Sky"-Experte Alfred Tatar findet klare Worte. Nicht nur gegen die FIFA, sondern auch ihre Partner.
Schon vor dem WM-Anpfiff in der Wüste war die Kritik an Gastgeber Katar laut. Die Menschenrechts-Lage im Emirat ist gelinde gesagt fragwürdig, die Situation der Frauen, Homosexuellen und der Gastarbeiter mit europäischen Standards nicht zu vergleichen. Trotzdem vergab die FIFA die Endrunde an den Wüstenstaat. Dann folgte der nächste Aufreger: Das Tragen der "One Love"-Armbinde, mit der die Kapitäne der Top-Nationen ein Zeichen für Toleranz setzen wollten, wurde von der FIFA untersagt.
"Sky"-Experte Alfred Tatar stößt nicht nur das sauer auf, sondern auch, dass die Partner-Firmen der FIFA offenbar kein Problem mit der Vergabe hatten. Er meint: "Die FIFA ist ein kapitalistisches Unternehmen und das Einzige, was dort zählt, sind die Prinzipien des Kapitalismus. Aber wir, im Westen – im Herz des Kapitalismus – haben viele Unternehmen, da wird dann nicht so genau hingesehen, was an nicht verhandelbaren Menschenrechten nicht umgesetzt wird. Also machen wir dieses Fass bitte nicht auf, sonst bekomme ich Wallungen."
Tatar ist aber nicht nur mit der WM-Vergabe, der FIFA und Gastgeberland Katar unzufrieden, sondern auch mit der Entwicklung des Fußballs allgemein. Dazu sagt er: "Der Fußball Ist eine andere Sportart geworden, in dieser kurzen Zeit. Damals hat es Teams gegeben, da wusstes du, was der Fall ist. Jede Nationalmannschaft hatte ein unverkennbares Gesicht. Wenn du heute den Fernseher aufschaltest und nicht weißt, welche Mannschaft welchen Dress hat, dann weißt du gar nicht, wer da spielt, weil mittlerweile spielen alle gleich. Es ist eine Gleichmacherei, auf höchstem Niveau, festzustellen."