Gewaltige Stürme haben die spanische Mittelmeerregion Valencia am Montag in den Ausnahmezustand versetzt. In der Küstenstadt Gandia fielen binnen zwölf Stunden fast 357 Liter Regen pro Quadratmeter – die höchste Niederschlagsmenge des Tages. Die nationale Wetterbehörde Aemet hatte bereits am Sonntag für den Osten Spaniens die höchste Warnstufe Rot ausgerufen.
Unzählige Anwohner wählten den Notruf: Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Wassereinbrüche in Wohnhäusern sorgten für chaotische Zustände. Der heftige Regen legte den Verkehr lahm – Straßen mussten gesperrt, Züge und Flüge gestrichen oder massiv verspätet werden.
Videos auf Social Media zeigen, wie heftig es auch in der Nacht auf Dienstag weiter regnet, wie südlich von Valencia in der Region Murcia.
In Aldaia trat die Schlucht La Saleta am Bonaire-Staudamm über die Ufer und setzte Teile des Stadtzentrums unter Wasser.
Auch das öffentliche Leben kam weitgehend zum Stillstand. Rund 50 Schulen in besonders gefährdeten Gebieten blieben geschlossen. In der Stadt Valencia selbst wurden auch Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken, Parks und Friedhöfe bis Dienstag gesperrt.
Die dramatischen Szenen riefen bei vielen Erinnerungen an die Flutkatastrophe vom vergangenen Oktober wach. Damals hatten sintflutartige Regenfälle im Osten und Süden Spaniens ganze Landstriche überschwemmt. 236 Menschen kamen ums Leben – es war die schwerste Flut seit Jahrzehnten.