Ukraine

Putins TV-Star droht mit Einmarsch in Deutschland

Der Zorn der Kreml-Propaganda richtet sich jetzt gegen Deutschland. Im russischen Staatsfernsehen verbreitet ein Moderator schon Einmarsch-Gedanken.

Teilen
Wladimir Solowjow droht Deutschen mit Einmarsch auf "Rossija 1". Eingeschnitten: Solowjow 2013 nach der Ordensverleihung durch Putin.
Wladimir Solowjow droht Deutschen mit Einmarsch auf "Rossija 1". Eingeschnitten: Solowjow 2013 nach der Ordensverleihung durch Putin.
Screenshot Rossija 1 / Kremlin.ru

Der Putin nahestehende TV-Moderator Wladimir Solowjow (59) – er erhielt 2013 von Wladimir Putin höchstpersönlich den "Orden der Ehre" – hat Deutschland mit einer Invasion gedroht. "Was sollen wir jetzt tun? Noch einmal den Staub von den germanischen Gräbern schütteln mit dem donnernden Marsch sowjetischer Stiefel?", donnerte er während einer Sendung im Staatssender "Rossija 1", der 135 Millionen Zusehern in ganz Russland erreichen kann.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg auf einen Blick >

Auslöser für die Schimpftirade war die deutschen Kulturministerin Claudia Roth bei ihrem Besuch in Odessa am Montag. Die Grünen-Politikerin hatte vor laufenden Kameras den Text auf der ikonischen Briefmarke mit dem ukrainischen Soldaten auf der Schlangeninsel, der das russische Kriegsschiff Moskwa mit den Worten "Fickt euch" begrüßte, laut vorgelesen.

    Die deutsche Kulturministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte am 6. Juni 2022 die ukrainische Hafenstadt Odessa.
    Die deutsche Kulturministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte am 6. Juni 2022 die ukrainische Hafenstadt Odessa.
    Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com

    Das ließ Solowjow im TV auszucken. "Das ist die deutsche Kulturministerin! Und Sie glauben, nachdem diese Regierung diese Idioten, Abschaum, Rüpel und Halunken eingestellt hat, sollten wir mit ihnen über irgendetwas reden?"

    Genozid- und Atomwaffen-Fantasien

    Die Moderatoren und Studiogäste auf Rossija 1 fallen seit Beginn das Kriegs mit überaus scharfer Propaganda-Rhetorik auf. So hatte etwa der linksnationalistische Duma-Abgeordnete Alexej Schurawljow während einer Sendung ungehindert Genozid-Fantasien äußern. Er propagierte ein Massaker an Millionen Ukrainern als Notwendigkeit. Diese seien Nazis, für die es keine andere "Heilung" als den Tod gebe. Bei weitern Millionen Ukrainern könnten die Russen wohl "ihre Gehirne richtig re-installieren".

    In einer früheren Sendung hatte Schurawljow die steile These aufgestellt, dass Russland die EU und die USA in kürzester Zeit auslöschen könne – in seiner Vorstellung, ohne einen Gegenschlag befürchten zu müssen. "Eine Sarmat-Rakete und die britischen Inseln werden nicht mehr sein", donnerte er Ende April. Auch von den USA sei nach vier Raketen "nichts mehr übrig".

    "Dritter Weltkrieg"

    Die Vorstellung, mit Atomschlägen den Rest der Welt auszulöschen, scheint zumindest in der Sendezentrale von Rossija 1 eine gewisse Erregung auszulösen. Auch die bekannte Putin-Scharfmacherin Olga Skabejewa sparte nicht mit Hetze gegen die Ukraine, den Westen und insbesondere die NATO: 

    "Vielleicht ist die Zeit gekommen, zuzugeben, dass die Spezialoperation in der Ukraine vorüber ist. Aber in dem Sinne, dass ein echter Krieg begonnen hat. Das ist der Dritte Weltkrieg", erklärte die Moderatorin im TV. Und legte nach: "Wir sind dazu gezwungen, nicht nur die Ukraine zu entmilitarisieren, sondern auch die NATO."

    Ein solcher Versuch würde voraussichtlich wirklich in einem Weltkrieg enden. Das kann sich nicht einmal Wladimir Putin wünschen. Oder doch?

      13 unbeugsame Grenz-Soldaten wurden bei der Verteidigung der Schlangeninsel im Schwarzen Meer vor den Russen getötet.
      13 unbeugsame Grenz-Soldaten wurden bei der Verteidigung der Schlangeninsel im Schwarzen Meer vor den Russen getötet.
      Getty Images/iStockphoto
        <strong>28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld.</strong> Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. <a data-li-document-ref="120027949" href="https://www.heute.at/s/student-20-versteckt-in-oesterreich-echtes-geld-120027949">Hier weiterlesen &gt;&gt;</a>
        28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld. Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. Hier weiterlesen >>
        Instagram, privat
        ;