Direkte Gespräche

USA drängen auf Dreiertreffen mit Kyjiw und Moskau

In Miami haben neue Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Krieges begonnen, erstmals mit US-, europäischen und russischen Vertretern.
Newsdesk Heute
20.12.2025, 21:58
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"Die USA schlagen ein trilaterales Treffen der Nationalen Sicherheitsberater vor: Amerika, Ukraine, Russland", kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Kyjiw an. Dabei könnten auch europäische Vertreter mit am Tisch sitzen.

Ein solches Treffen soll aber erst dann stattfinden, wenn klar ist, ob die am Freitag gestarteten bilateralen Gespräche zwischen der Ukraine und US-Unterhändlern erfolgreich verlaufen.

Wie NTV berichtet, betonte Selenskyj, dass einzig die USA in der Lage seien, Russland zu einem Ende des Krieges zu bewegen. "Ich denke, dass die USA und Präsident Trump diese Macht haben. Und ich denke, wir sollten keine Alternative zu den USA suchen."

Zuletzt hatten sich russische und ukrainische Unterhändler im Sommer in der Türkei direkt getroffen. Die damaligen Verhandlungen brachten laut Selenskyj nur wenig von dem, was man sich erhofft hatte. Trotzdem begrüßte er die damals vereinbarten Gefangenenaustausche.

"Haben bereits einen hohen Preis bezahlt"

Am Samstag stellte Selenskyj zudem via X erneut klar: "Frieden ist besser als Krieg, aber nicht um jeden Preis, denn wir haben bereits einen hohen Preis bezahlt. Was für uns zählt, ist ein gerechter, dauerhafter Frieden – einer, der nicht durch eine weitere Laune Putins oder einer anderen Putin-ähnlichen Persönlichkeit verletzt werden kann."

Das Budapester Memorandum sei, wie die Realität inzwischen gezeigt habe, "nur ein Stück Papier": "Unsere Gebiete wurden besetzt, und so viele Menschen wurden getötet. Und dieses Abkommen hat uns nicht geschützt", so der Staatschef. Ein neues Abkommen mit Russland müsse deshalb für die Ukraine nicht nur gerecht sondern auch wirksame Sicherheitsgarantien beinhalten.

Rätsel um Putin-Verhandler

Sollte es zu einem Dreiertreffen kommen, würde Rustem Umjerow die Ukraine vertreten. Umjerow ist zurzeit der Verhandlungsführer der Ukraine in den USA und auch Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats. Für die US-Regierung von Präsident Donald Trump würde US-Außenminister Marco Rubio teilnehmen. Wer Russland vertreten würde, ist noch offen. Kremlchef Wladimir Putin hat keinen offiziellen Sicherheitsberater.

Nikolai Patruschew, der frühere Sekretär des nationalen Sicherheitsrats und Putin-Vertraute, wurde im Vorjahr zum Berater für Schiffbau und Seefahrt ernannt. Außenpolitisch berät Juri Uschakow den russischen Präsidenten schon seit Jahren. Die Ukraine-Verhandlungen in Istanbul führte Putins Berater und Lehrbuch-Propagandist Wladimir Medinski, der eigentlich für Kultur- und Geschichtsfragen zuständig ist. Russlands Sondergesandter in den USA ist Kirill Dmitrijew.

Am Freitag haben in Miami im US-Bundesstaat Florida neue Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffs auf die Ukraine begonnen. Ukrainische und europäische Gesandte trafen sich mit ihren amerikanischen Kollegen und beschlossen, die Gespräche in naher Zukunft fortzusetzen, teilte der ukrainische Delegationsleiter Umjerow mit.

An den Gesprächen ohne russische Beteiligung nahmen neben Umjerow und dem ukrainischen Generalstabschef Andrij Hnatow auch die US-Sondergesandten Steven Witkoff und Jared Kushner sowie Vertreter aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien teil. Deutschland wurde von Günter Sautter, dem außenpolitischen Berater im Kanzleramt, vertreten.

Am Samstag reiste der russische Präsidentenberater Kirill Dmitrijew nach Miami, um mit der US-Delegation zu verhandeln.

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