Mit dem überraschenden Ende einer 20-jährigen Ära bei Red Bull Motorsport wurde Christian Horner am Mittwochmorgen mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Teamchef entbunden. Horner führte das Team aus Milton Keynes in dieser Zeit zu sechs Konstrukteurs- sowie acht Fahrer-Weltmeistertiteln und prägte die Erfolgsgeschichte maßgeblich.
Sein Nachfolger Laurent Mekies, der am selben Tag offiziell seinen Dienst antrat, fand bei einem Filmtag in Silverstone für das neue 2025er-Auto klare Worte zum Abschied seines Vorgängers. "Es fühlt sich immer noch ein wenig unwirklich an, hier zu sein und ihn nicht zu sehen", sagte der Franzose. "Man kann gar nicht einschätzen, was dieses Team in 20 Jahren unter Christians Führung erreicht hat. Ich habe ihn vor zwei Jahrzehnten kennengelernt, als er der jüngste Teamchef in der Formel 1 war. Was er aufgebaut hat – den Weg, die vielen Titel und Siege – ist einfach unglaublich."
Der Schritt, Horner abzusetzen, folgte Berichten zufolge auf den Vertrauensverlust sowohl der thailändischen als auch der österreichischen Anteilseigner. Hintergrund sind nachlassende Leistungen, interne Machtkämpfe zwischen verschiedenen Management-Fraktionen sowie Unsicherheiten über die langfristige Zukunft von Max Verstappen im Team.
Mekies betonte in seinem ersten Interview als Teamchef, dass sein Hauptaugenmerk nun darauf liege, die vorhandenen Talente am Red-Bull-Campus bestmöglich zu unterstützen. Besonders im Fokus steht die Vorbereitung auf das neue Reglement ab 2026, wenn Red Bull zum Werksteam mit eigenen Antriebssträngen wird. "Wir wollen sicherstellen, dass wir bestens gerüstet sind für die Herausforderungen der kommenden Jahre", so Mekies.
