Horner und Red-Bull-Berater Marko arbeiteten seit dem Formel-1-Einstieg des Energydrink-Imperiums Seite an Seite. Es war der Grazer Marko, der den damals 31-jährigen Briten 2005 zum Teamchef von Red Bull Racing machte. Lange arbeitete das Duo harmonisch zusammen. Vor allem auch deshalb, weil Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz die Richtung vorgab, Marko sein verlängerter Arm war.
Das änderte sich mit dem Tod des Milliardärs im Oktober 2022. Danach suchte Horner die Nähe zum thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya, wollte mehr Macht, mehr Entscheidungsgewalt, und womöglich auch Anteile am Team erwerben.
Das Verhältnis bröckelte. Spätestens mit dem Bekanntwerden der Belästigungsvorwürfe einer engen Mitarbeiterin gegen Horner zu Jahresbeginn 2024. Nach pikanten Chat-Leaks stand kurzfristig sogar die Suspendierung von Marko im Raum, der Machtkampf zwischen Marko, dem Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Star-Pilot Max Verstappen auf der einen Seite und Horner, gestützt von Yoovidhya, auf der anderen Seite brach aus. Nun musste Horner gehen. Zu viele Abgänge im Team wegen des Führungsstils des Briten, zu deutliche Einbußen bei der Performance wurden ihm zum Verhängnis. Am Mittwoch erfolgte der die sofortige Absetzung als Teamchef, die die Red-Bull-Zentrale verkündete.
Es dauerte mehr als 24 Stunden, bis sich nun Red-Bull-Berater Marko zum Horner-Rauswurf äußerte, eine Erklärung veröffentlichte.
"Christian und ich arbeiteten seit 20 Jahren sehr erfolgreich zusammen – sowohl in der Formel 1, als auch in der Formel 3000. Dafür möchte ich mich herzlich bei Christian bedanken.", so der Grazer. "In dieser Zeit konnten wir eine unglaubliche Zahl an herausragenden Erfolgen feiern", meinte Marko weiter.
Danach zählte er auf: "Wir haben dabei geholfen, zwei Weltmeister und mehrere Grand-Prix-Sieger weiterzuentwickeln. Das war schon immer – und ist weiterhin – der Red-Bull-Weg", erklärte der Grazer.
"Was die aktuelle sportliche Situation betrifft: Es stehen noch zwölf Rennen aus, und wir werden so lange um die Fahrer-Weltmeisterschaft kämpfen, wie es mathematisch noch möglich ist", blickte Marko bereits in die Zukunft. Star-Fahrer Verstappen hat einen Rückstand von 69 Zählern auf den WM-Führenden Oscar Piastri im McLaren – das sind beinahe drei Rennsiegen.
Ab sofort wird der bisherige Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies das Teamchef-Amt bei Red Bull übernehmen .