Red-Bull-Beben

Gefeuerter Horner bricht bei Abschied in Tränen aus

Christian Horner ist als Red-Bull-Teamchef Geschichte. Erst Stunden nach dem Bekanntwerden seiner Entlassung meldete sich der Brite.
Sport Heute
10.07.2025, 08:38
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Horner hatte den österreichischen Rennstall 20 Jahre lang angeführt, war seit dem Formel-1-Einstieg 2005 an der Spitze des Teams. Er führte die Bullen zu acht Fahrer- und sechs Konstrukteurs-WM-Titel. Doch nun ist Schluss. Der Red-Bull-Mutterkonzern verkündete am Mittwoch die sofortige Absetzung Horners. Sein noch bis 2030 laufender Vertrag soll aufgelöst werden.

Treibende Kraft hinter der Horner-Absetzung soll Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff gewesen sein. Damit hat der sogenannte "österreichische Flügel" im Dosen-Imperium rund um Mintzlaff, Berater Helmut Marko, Erbe Mark Mateschitz und nicht zuletzt Star-Pilot Max Verstappen den Machtkampf für sich entschieden. Horner wurde sein umstrittener Führungsstil, die sportliche Talfahrt der letzten Monate und nicht zuletzt die 2024 aufgekommenen Belästigungsvorwürfe einer engen Mitarbeiterin zum Verhängnis. Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hatte Horner die Unterstützung der thailändischen Mehrheitseigentümer im Konzern, der Familie Yoovidhya, gesucht, diese aber in den letzten Wochen verloren. Bei einer Krisensitzung nach dem Spielberg-Rennen mit Mintzlaff, Mateschitz und Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya soll die Entscheidung gefallen sein.

Diese wurde dann am Mittwochvormittag kommuniziert. Horner war stundenlang untergetaucht, meldete sich mittlerweile via Instagram zu Wort. "Nach 20 Jahren verabschiede ich mich heute schweren Herzens von dem Team, das ich so geliebt habe. Ob Sieg oder Niederlage, wir haben uns auf jedem Schritt des Weges stets solidarisch zur Seite gestanden und das werde ich nie vergessen", schrieb der 51-Jährige zu einem Jubel-Foto.

Tränen bei Abschiedsrede

Noch am Mittwochvormittag verabschiedete sich der Brite in einer emotionalen Ansprache in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes von der Belegschaft. Er soll am Dienstagabend von seiner Entlassung erfahren haben. "Es war für mich selbst auch ein Schock. Ich will nun vor euch stehen und jedem einzelnen Mitglied des Teams, das in den letzten 20 Jahren, die ich hier bin, so viel geleistet hat, meinen Dank aussprechen", sagte der gefeuerte Teamchf. Nach wenigen Sätzen war Horner dann in Tränen ausgebrochen, in der Fabrik setzte dann großer Applaus ein. Trotz der Kritik an seinem Führungsstil – wichtige Köpfe wie Star-Designer Adrian Newey, Sportdirektor Jonathan Wheatley und Rob Marshall hatten das Team verlassen – soll Horner bei der Belegschaft durchaus beliebt gewesen sein.

"Es war mir eine Ehre, Teil dieses großartigen Teams gewesen zu sein und es zu leiten. Ich bin stolz auf unsere gemeinsamen Erfolge", schob Horner bei "Instagram" an, bedankte sich bei Partnern, Unterstützern und nicht zuletzt den Konkurrenten: "Die Rivalitäten waren erbittert, aber der gemeinsame Antrieb, innovativ zu sein und die Messlatte höher zu legen, hat diese Reise so besonders gemacht."

"Ich verlasse die Formel 1 mit großem Stolz auf das, was wir erreicht haben, und auch auf das, was für 2026 geplant ist", schloss Horner. Die Zukunft des Briten bleibt vorerst offen. Zunächst hat sein Red-Bull-Vertrag bis 2030 noch Gültigkeit.

Der bisherige Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies wird Horners Nachfolger. Mit dem Briten verlassen zwei weitere enge Vertraute den Rennstall: Paul Smith, der Chef der Kommunikationsabteilung des Formel-1-Teams und enger Horner-Vertrauensmann, genauso wie Oliver Hughes, der Marketingleiter des Rennstalls.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.07.2025, 10:48, 10.07.2025, 08:38
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