Alexandra Baier, 24 Jahre alt, war einst eine aktive junge Frau, die ein Volkschullehramtsstudium verfolgte und regelmäßig in den Bergen unterwegs war. Nach einer Corona-Infektion verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand jedoch. "Nach den Impfungen, die sie absolvieren musste, um ihr Studium fortzusetzen, war es vorbei", berichten ihre Eltern. Heute ist Alexandra nahezu vollständig ans Bett gefesselt und kann das Haus nur noch mit großer Anstrengung verlassen.
„Früher war sie eine Bergtouristin – heute ist sie ans Bett gefesselt“
Die Familie ringt seither mit einem Gesundheitssystem, das für ME/CFS kaum Strukturen bietet. "Betroffene werden abgelehnt, Sport und Arbeit sind unmöglich", sagt Sabina Baier. "Es gibt keine spezialisierten Behandlungszentren, und die medizinische Versorgung ist unzureichend", ergänzt Karl Baier. Die beiden fordern von der Politik mehr Förderungen, insbesondere für Forschung und Versorgung.
"Sie war früher so agil und sportlich und mittlerweile bekommt man sie noch schwer dazu aufzustehen.", sagen die Eltern. Ihre Worte bringen auf den Punkt, wie belastend das Leben mit ME/CFS für Betroffene und Angehörige ist – nicht nur körperlich, sondern auch emotional und sozial.
Die Geschichte der Familie Baier steht stellvertretend für viele Schicksale, die hinter dieser oft ignorierten Erkrankung stehen. Sie zeigt eindrücklich, wie dringend es ist, dass ME/CFS endlich als ernsthafte chronische Erkrankung anerkannt und in medizinische sowie gesellschaftliche Strukturen eingebettet wird.